Geschichte – History


Prolog: Briefmarken an sich stellen sowohl Geschichte als auch Werbemittel dar – denken wir an die Portraits der Regierenden auf den Briefmarken, wie etwa Queen Vikoria auf der ersten Briefmarke der Welt, der Penny black. Aus diesem Grunde sei hier zunächst – als Einführung – auf die Publikation Gezähnte Geschichte. Die Briefmarke als historische Quelle. verwiesen. Dieses Werk umfasst über 500 Seiten und es sollte überlegt werden, ob man nicht auf eine Druckverseion beim Verlag V&R Unipress zurückgreifen sollte.






 

Historische Exponate: 

Nie wieder Krieg! – (C.M.Brandstetter)

Kriege beginnen meist mit einer Lüge. Mit Lügen werden Feindbilder erschaffen. Feinde müssen bekämpft werden. Irgendwann, kehrt wieder Frieden ein. Bald gibt es neue Lügen, neue Kriege, neues Leid, neue Schuld und neue Schulden. Schulden gebären neue Kriege. Wann endlich durchschauen wir das Spiel und stellen uns vor, es wäre Krieg und keiner ginge hin… 

  Most of the time wars begin with a lie. A bogeyman is created by lies. Enemies must be fought. Eventually peace returns. Soon there are new lies, new wars, new suffers, new blame and new war debts. Debts bear new wars. When can we finally read the game and imagine there was war, but nobody’s goes there….


Jan Karski – einsam gegen die Endlösung – (C.M.Brandstetter)

Karski ist in eine unruhige Zeit hineingeboren. Kurz nach Studium und Ausbildung beginnt der Zweite Weltkrieg, er wird Kurier der polnischen Heimatarmee und kann ein Konzentrationslager und das jüdische Ghetto Warschaus in geheimer Mission auskundschaften. Das Unglaubliche, das er dort sieht, berichtet er den Alliierten: Aussenminister Eden (GB), Präsident Roosevelt (USA) u. a. – doch es interessiert sie nicht. Karski später: „Generäle, Staatsmänner, Bischöfe und Wissenschaftler besuchten Deutschland, und alle sagten, sie hätten es nicht gewusst. Sie waren alle Heuchler, alle!“

  Jan Karski (24 June 1914 – 13 July 2000) was a Polish World War II resistance movement fighter and later professor at Georgetown University. In 1942 and 1943 Karski reported to the Polish government in exile and the Western Allies on the situation in German-occupied Poland, especially the destruction of the Warsaw Ghetto, and the secretive German-Nazi extermination camps (from Wiki). 


Mord im Kolonialstil

Trilogie, die die Geschehnisse im Kongo beleuchtet. Kolonialismus bezeichnet eine meist staatlich geförderte Inbesitznahme fremder Territorien und deren Unterwerfung. Kolonisten und Kolonialisierte stehen sich fremd gegenüber, was meist dazu führt, dass die ansässige Bevölkerung vertrieben oder ermordet wird. Neuzeitliche Kolonisten sehen sich zudem den Naturvölkern als kulturell höhergestellt.


Operation Gladio – der Staat gegen Frieden und Volk (C.M.Brandstetter)

Ab 1950 wurden in Italien Agenten für Guerillaoperationen und Sabotage gegen Besatzertruppen des Warschauer Pakts ausgebildet. Dazu wurden europaweit geheime, illegale Waffendepots angelegt. Die Existenz der Untergrund-Armee wurde geheim gehalten und war nur einem kleinen Kreis von Regierungsmitgliedern bekannt. In den einzelnen Ländern wurde die Anwerbung und Führung der Agenten meist von Unterabteilungen der jeweiligen nationalen Geheimdienste übernommen. Die militärische Befehlsgewalt hatten die geheimen Kommandostellen Allied Clandestine Committee und Clandestine Planning Committee im NATO-Hauptquartier SHAPE im belgischen Mons. Die italienische Geheimarmee Gladio soll die Regierungsteilnahme der KPI zu verhindern versucht haben. Dazu soll sie mit SISMI-Mitgliedern und Neofaschisten zwischen 1969 und 1985 viele Terroranschläge verübt haben. Dies soll Höhepunkt der in den 1950er Jahren begonnenen verdeckten Operation Demagnetize der CIA gewesen sein. 1990 wurde auch eine Verbindung zu der Geheimloge Propaganda Due (P2) vermutet. Behörden verfolgten und diffamierten linksradikale Personen und Gruppen als Verantwortliche, indem Beweismittel gefälscht wurden. Die Empörung der Öffentlichkeit darüber sollte die in Italien traditionell starke Kommunistische Partei schwächen. Gladio wird Mitwirkung an vier Bombenexplosionen in Mailand und Rom, darunter dem Bombenanschlag auf der Piazza Fontana (17 Tote) im Dezember 1969 und dem Anschlag von Bologna 1980 (85 Tote) nachgesagt (Quelle: Wikipedia). Hier zum Vortrag von Dr. Daniele Ganser an der Universität Basel.

  Operation Gladio – The State against Peace and People: Beginning 1950 in Italy agents were trained for guerilla operations and sabotage acts against the occupying troops of the Warsaw Pact. Therefore secret and illegal weapon depots are arranged all over Europe. The existence of the underground-army was kept secret and was only known by some government members. In some countries the recruiting and leading of the agents was mostly done by subdivisions of the National secret service. The military authority was held by the commando Allied Clandestine Committee and Clandestine Planning Committee on the NATO headquarter SHAPE in Mons, Belgium. The Italian secret army Gladio is alleged to hinder the government participation of the KPI. Therefore they are alleged to have attempted several terror attacks together with SISMI members and neofascists between 1969 and 1985. That ought to be the peak of the – beginning in the 1950s – secret operations Demagnetize of the CIA. 1990 a link to the secret lodge Propaganda Due (P2) was assumed. Authorities followed and defamed radical left-wing people and groups as responsible, through faking evidence. The disgust in public life was lowered by the traditionally strong communist party in Italy. Gladio is assumed to be responsible for four bomb explosions in Milan and Rome, whereof the bomb attempt to Piazza Fontana (17 dead) in December, 1969 and the attempt of Bologna 1980 (85 dead) (Source: Wikipedia). Here the link to the speech by Dr. Daniele Ganser at the University of Basel.

    Operazione Gladio è il nome in codice di un’operazione promossa dalla Central Intelligence Agency, i servizi segreti civili degli Stati Uniti, e dalla NATO, per costituire varie strutture paramilitari segrete di tipo stay-behind („stare dietro“, „stare al di là delle linee“), promossa durante la guerra fredda, per contrastare un eventuale attacco delle forze del Patto di Varsavia ai Paesi dell’Europa occidentale, nonché combattere il comunismo con forme di guerra psicologica e uso della tecnica di false flag (fonte: Wikipedia).

 The US State Department published a communiqué in January 2006 which, while confirming the existence of NATO stay-behind efforts, in general, and the presence of the „Gladio“ stay-behind unit in Italy, in particular, with the purpose of aiding resistance in the event of Soviet aggression directed Westward, from the Warsaw Pact, dismissed claims of any United States ordered, supported, or authorized terrorism by stay-behind units (from Wikipedia).  


Der Ustica-Anschlag

Ustica ist eine beschauliche Insel im tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien – die Erwähnung der Insel in einem Gespräch provoziert höchstens ein Achselzucken. Dennoch – die Insel und ein Anschlag haben eines gemeinsam: den Namen Ustica – es geht hier um ein Verbrechen, das zur Zeit des Kalten Krieges begangen wurde. Am 27. Juni 1980 startet in Bologna ein Flugzeug der Itavia (Flug 870) – Kennzeichen I-TIGI zu einem Inlandsflug nach Palermo auf Sizilien – das Flugzeug verschwindet auf Höhe der Vulkan-Insel Ustica, nördlich von Sizilien,  von den Radarschirmen der italienischen Flugüberwachung [letztes Transpondersignal um 20:59]. 81 Menschen, darunter viele Kinder, fallen dem Unglück, manche behaupten dem Anschlag, zum Opfer.

  Ustica is a tranquil island in the Tyrrhenian Sea north of Sicily – the mention of the island in a conversation provokes at most a shrug of the shoulders. Nevertheless, the island and an attack have one thing in common: the name Ustica – this is a crime committed during the Cold War. On 27 June 1980 an Itavia plane (flight 870) – number plate I-TIGI for a domestic flight to Palermo in Sicily – took off from Bologna on 27 June 1980 – the plane disappeared from the radar screens of the Italian air traffic control [last transponder signal at 20:59] at the level of the volcanic island Ustica, north of Sicily. 81 people, including many children, fall victim to the accident, some claim the attack.

    Ustica è un’isola tranquilla nel Mar Tirreno a nord della Sicilia – la menzione dell’isola in una conversazione provoca al massimo una scollatura delle spalle. Tuttavia, l’isola e un attacco hanno una cosa in comune: il nome Ustica – questo è un crimine commesso durante la Guerra Fredda. Il 27 giugno 1980 un aereo Itavia (volo 870) – targa I-TIGI per un volo nazionale a Palermo in Sicilia – decollò da Bologna il 27 giugno 1980 – l’aereo scomparve dagli schermi radar del controllo del traffico aereo italiano [ultimo segnale transponder alle 20:59] all’altezza dell’isola vulcanica di Ustica, a nord della Sicilia. 81 persone, tra cui molti bambini, cadono vittime dell’incidente, alcuni sostengono l’attacco. 


Schiller wurde ermordet! (C.M.Brandstetter)

Gerüchte sind hartnäckig. Grund genug, Literatur zu durchforsten, ob seriöse Zitate zur Ermordung des Friedrich von Schiller auffindbar sind. Der Autor wird fündig und baut die Spekulation rund um ein Anagramm Goethes zur Ermordung Schillers in das Exponat ein. Wirklichkeit und mögliche Fiktion verschwimmen. – „Geben Sie Gedankenfreiheit“ (aus Schillers Don Karlos).

(Gold-Medaille bei den Einrahmen-Regional-Meisterschaften 2015 in Innsbruck)

 Rumors are pretty stable. Enough reason to look through the literature and try finding reliable citations about the murder of Friedrich von Schiller. The author finds a citation by Goethe, what he interprets as an anagram of the murder of Schiller and incorporates it into this exhibit. Reality and potential fiction blur into each other. – „Give freedom of thoughts“ (from Don Karlos by Schiller).


Ich denke, also bin ich (C.M. Brandstetter)

Das Leben des René Descartes (1596-1650) ist ein Abbild seiner Zeit. Die Aufklärung, das Wissen, verdrängt das Mittelalter, den Glauben. Noch wehrt sich die Katholische Kirche gegen die Zerstörung ihrer Dogmen, aber Menschen wie Descartes sind die Wegbereiter einer neuen Ära mit Menschen, die am Althergebrachten zweifeln.


Der Lügenfritz – die Geschichte Namibias (C.M.Brandstetter)

Am 16.04.1834 erblickt Adolf Lüderitz in Bremen als Sohn eines wohlhabenden Tabakhändlers das Licht der Welt. 1851 beginnt er eine Lehre im Geschäft des Vaters. 1854 reist er in die Südstaaten, um den Tabakanbau zu erlernen. Nächstes Ziel ist eine Farm in Mexiko. Sie wird in den Wirren der Revolution zerstört. 1859 kehrt er verarmt nach Bremen zurück und heiratet 1866 in die reiche Familie Lingen ein. 1878 stirbt der Vater des bisher erfolglosen Herrn Lüderitz junior – Ein Versuch um 1881 in Lagos Fuss zu fassen scheitert an den bereits dort handelnden Engländer. Im Bereich von Südwest-Afrika hat sich noch keine Kolonialmacht angesiedelt. Lüderitz‘s Gesandter Vogelsang reist 1882 nach Kapstadt. Der Missionar Hahn rät zur Inbesitznahme der „Kleinen Bucht“. 1883 gibt es erste Unterkünfte. Der Vertrag mit dem Eingeborenen Kaptein Frederic über einen ersten Landkauf wird in „Meilen“ abgeschlossen. Lüderitz besteht auf „Deutsche“ Meilen. Sie sind länger! Ein weiterer Vertrag sichert Lüderitz das Land zwischen dem 26. Breitengrad und dem Oranje-Fluss zu. Auch dieser Vertrag ist in ungenauen „Meilen“ geschlossen. Lüderitz bekommt nun den Spitznamen „Lügenfritz“. 1886 ertrinkt Lüderitz im Oranje-Fluss. Die Meinung über Lüderitz reicht von „Wegbereiter des ersten Genozids“ bis „liebenswertes Schlitzohr“.

 Adolf Lüderitz gains „lie buddy“ (Lügenfritz) as a nickname, underlying his different scams. His ongoing shortage of money leads to hoisting the flag of the German Reich in German South-West Africa in 1884. In 1886 Lüderitz drowns in the Orange-River (Oranje) und stays missing. Between the years 1904 and 1908 – after Lüderitz‘ death – infringements against the in German-South-West Africa living Natives Nama and Herero take place. All troops were under the lead of Lothar von Trotha. The exhibit turns out to be very topical because of an article in the German „Spiegel“ in 2016, because of the current discussions throughout, that deal with the genocide, which cannot have been executed in the form, that it has been recorded in all history books. Thoughts of this kind do not correspond to the historical course!   


Agent Orange – Wir bomben Vietnam zurück in die Steinzeit (C.M.Brandstetter)

Wie alles begann: Der französische Indochinakrieg: „Vietnam unter französischer Herrschaft (1887-1954)“ – Die Ausbeutung der Kolonien hat bei allen Grossmächten eine lange Tradition. Im späten 19ten Jahrhundert setzt sich Frankreich in Indochina militärisch fest. Kohle und Kautschuk sind willkommene Güter, die durch Sklavenarbeit der Bevölkerung abgepresst werden. Während des Zweiten Weltkriegs ist der Einfluss der Japaner  ein kurzes Intermezzo, doch gibt es im Anschluss Bestrebungen Indochinas, sich aus dem Würgegriff der Franzosen zu befreien. Am 23.05.2005 verabschiedet die Französische Nationalversammlung (Staatspräsident Jaques Chirac) das Gesetz 158, Artikel 4, das die „positive Rolle“ der Kolonisation in der Geschichte Frankreichs festschreibt.  

   Retranchées dans la région de Diên Biên Phu, les forces françaises sont envahies par les troupes communistes du Viêt-minh, alors sous le commandement du général Giap. Les Français, dirigés par le colonel de Castries, ont résisté avec détermination pendant près de 60 jours. Mais une fois la base tombée aux mains du Viêt-minh, ils sont contraints à la capitulation. Les accords de Genève, signés le 21 juillet mettront fin au conflit. La France devra alors quitter l’intégralité du territoire vietnamien. Quant au Viêt-Nam, il sera divisé en deux (du linternaute.com).

Der Amerikanische Vietnam-Krieg (1955-1975): Wie so oft beginnt auch dieser Krieg mit einer Lüge. Von langer Hand wird eine Vergrösserung des Einflusses Amerikas in Ostasien vorbereitet und umgesetzt. Allerdings können die USA nicht ahnen, dass dieser Krieg nicht in einem schnellen Sieg enden würde. Aber es zeichnet sich eines ab: die Presse darf über Kriege nicht die Wahrheit berichten. Kriege sind auch im Jahre 2015 noch blutig, auch wenn es gerade heute immer anders dargestellt wird.

Agent Orange (Die Regierung der USA als Kriegsverbrecher): Per Gesetz werden US-Chemiefirmen verpflichtet, für das US-Militär eine Chemiewaffe zu liefern. Wissentlich wird in Kauf genommen, dass das darin enthaltene Ultragift Dioxin unbehebbare „Kollateralschäden“ verursacht, die durch Missgeburten vietnamesischer Kinder bis in die heutige Zeit nachhaltig wirken. Es muss uns nachdenklich stimmen, wenn wir feststellen, dass alle Bemühungen Vietnams, von den USA Reparationszahlungen für die Kriegsverbrechen zu bekommen, bei den US-Gerichten in letzter Instanz abgeschmettert wurden. Der Film Hamburger Gift zeigt uns die ungeheuerlichen Vorgänge, die noch heute nachhaltig wirken.   

   Agent Orange was a powerful mixture of chemical defoliants used by U.S. military forces during the Vietnam War to eliminate forest cover for North Vietnamese and Viet Cong troops, as well as crops that might be used to feed them. The U.S. program of defoliation, codenamed Operation Ranch Hand, sprayed more than 19 million gallons of herbicides over 4.5 million acres of land in Vietnam from 1961 to 1972. Agent Orange, which contained the chemical dioxin, was the most commonly used of the herbicide mixtures, and the most effective. It was later revealed to cause serious health issues–including tumors, birth defects, rashes, psychological symptoms and cancer–among returning U.S. servicemen and their families as well as among the Vietnamese population (from history.com).

Vermeil bei der Nordposta Hamburg 2016, bei der Ruhrvia 2017 Gold (Rang III 82 P).


Oktober in Paris (C.M.Brandstetter)

Es ist der Titel eines Films, der in Frankreich verboten ist. Es ist nicht so lange her, 1961, als in Paris im Oktober, 300 – 400 Algerier erschlagen oder erschossen werden. Der Vorfall wird lange totgeschwiegen, Dokumente sind vernichtet oder sind unter Verschluss. Sind Charlie Hebdo, Bataclan oder „Nizza“ Folgen dieser Tage?  

Bei der Ruhrvia 2017 und Mübra 2018 mit Gold ausgezeichnet (Rang III 80 P).

   Le 17 octobre 1961 et ses suites ne sont longtemps perçus que comme l’une des nombreuses épisodes liées à la guerre d’Algérie. À partir des années 1990, ils font l’objet d’un traitement médiatique, puis politique de plus en plus important à la suite de la publication d’études historiques, de romans, d’un recueil photographique et surtout du retentissant procès de Maurice Papon, préfet de police de Paris au moment des faits, pour ses actes sous l’occupation allemande. En 2012, à l’occasion du 51e anniversaire de la manifestation, le président français François Hollande « reconnaît avec lucidité », au nom de la République, la « sanglante répression » au cours de laquelle ont été tués « des Algériens qui manifestaient pour le droit à l’indépendance » (Wikipedia). 

    „October in Paris“ is the title of a movie which is forbidden in France. It has not been long, since 1961, when 300 to 400 Algerians have been slain or shot in Paris. The incident has been kept under cover documents have been destroyed or have been kept under wraps.

Teil 1 – Maghreb – kein schöner Land: Maghreb bedeutet in der arabischen Sprache „Westen“; er ist sowohl eine lose Staatenunion (Mauretanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen), als auch ein Landschaftsteil Nordafrikas, der geologisch eigentlich mehr zu Europa gehört. Das Atlas-Gebirge trennt den Maghreb von der Wüste Sahara. 

   Part 1 – Maghreb – Nature and Culture in Abundance: Maghreb means „West“ in Arabian; they are loose National States (Mauretania, Morocco, Algeria, Tunisia, Libya), as well as a Northern African terrain, which geologically is part of Europe. The Atlas Mountains separates the Maghreb from the desert Sahara.​

Teil 2 – Der Algerienkrieg: Zwischen 1954 und 1962 kämpfen die Algerier um ihre Unabhängigkeit von Frankreich. Es ist ein Kampf zwischen dem französischen Militär und der Front de Libération Nationale (FLN), der auf beiden Seiten mit allen Mitteln geführt wird, inklusive Mord und Folter. Am 23.05.2005 wird ein Gesetz unter Staatspräsident Jaques Chirac  verabschiedet, das die „Positive Rolle“ Frankreichs in den Kolonien festschreibt.  

   Part 2 – The Algerian War: Between 1954 and 1962 Algerians fight for their independency from France. It is a fight between the France military and the Front de Libération Nationale (FLN), that is fought tooth and nail on both parts, murder and torture inclusively. May 23rd, 2005, under Jaques Chirac a law is passed, that France has been a „positive force“ in their colonies.​

Teil 3 – Verordnetes Schweigen: Am 17.10.1961 strömen etwa 30.000 Algerier ins Zentrum von Paris, um ihrem Recht auf Unabhängigkeit Nachdruck zu verleihen. An diesem Abend werden hunderte Algerier von der Pariser Polizei erschlagen oder erschossen. Die Zeitungen sprechen von drei Toten, die Regierung verschweigt die Vorkommnisse. Als Ergänzung hier der Film zu diesem Exponatteil.

   Part 3 – Enacted Silence: On October 17th, 1961, about 30,000 Algerians storm into the centre of Paris, to proclaim their right of independency. This night hundreds of Algerians are beat to death or shot. Newspapers write about three bodies, the government keeps the happenings as a secret. ​


Der Zauberberg C.M. Brandstetter

Thomas Mann schreibt seinen Roman 1924 – der Handlungsort ist ein Sanatorium in den Bündner Alpen oberhalb von Davos. Er lässt seinen Akteur Hans Castorp verschiedene exaltierte Personen kennen lernen und beschreibt die verschiedensten Charaktere. Es entsteht ein literarisches Zeugnis der damaligen Zeit und Denkweise.

Davos war einst ein abgelegenes Dorf, die ganze Talschaft ist nur schwer erreichbar. Im Winter ist man oft von der Umgebung abgeschnitten. Von den politischen Wirren im übrigen Europa bekommt man nicht viel mit. Die Einwohner leben von Jagd, Fischerei und Landwirtschaft, die sich ob der Höhenlage auf Viehwirtschaft beschränkt.

Der Aufstieg von Davos ist eng mit der Familie Spengler verbunden. Der mondäne Wintersportort ist Tagungsort der jährlich stattfindenden Zusammenkunft der wichtigsten Wirtschaftspolitiker unserer Welt. Hier werden weitreichende Beschlüsse gefasst, die oft unser eigenes Umfeld massiv beeinflussen und verändern.

Weit über eine Million Menschen sterben noch heute an Tuberkulose (TBC). Früher kannte man die Ursache der Krankheit nicht und da ein gravierender Gewichtsverlust mit der Erkrankung einhergeht, nannte man sie Schwindsucht. Erst 1882 entdeckt Robert Koch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis als Verursacher.

Willem Jan Holsboers und Alexander Spengler sind im Projekt „Schatzalp“ nur wenige gemeinsame Jahre gegönnt. Willem stirbt 1898, Alexander 1901. Lucius Spengler und Eduard Neumann sind Schwiegersöhne Holsboers. Zur  Weihnacht 1900 eröffnet Lucius das nach neuesten Gesichtspunkten erbaute Luxussanatorium auf 1865 Meter.

Katia, die Frau Thomas Manns, verbringt 1912 mehrere Monate in einem Sanatorium ob Davos. Bei seinen Besuchen kann Mann vielfältige Eindrücke sammeln. Bereits 1913 beginnt Thomas Mann mit seinen Arbeiten zum Roman „Der Zauberberg“, den er 1924 vorstellen wird. 1929 erhält er den Nobelpreis für „Buddenbrooks“. 

Das ist die Ausgangslage für den weltberühmten Roman von Thomas Mann. Durch Zufall erhielt der Autor dieses Exponats (Clemens M. Brandstetter) auf der Münchner Briefmarken-Sammlerbörse einige Paketkarten (Destination Schatzalp) und Davos-Belege, die nach Ergänzung, ein zeitgeschichtliches Dokument ergaben. Wer einen raschen Blick auf den Zauberberg werfen will, dem wird der gleichnamige Film empfohlen (Teil 1Teil 2)

  Thomas Mann writes his novel in 1924 – the setting is a sanatorium in the Alps in the Canton of Grisons above Davos. He lets the protagonist Hans Castorp get to know different exalted persons and describes these different characters. A literal evidence of the time itself and the mentality of that time originates.

Davos was once a remote village, all the valley was difficult to reach. During winter time it is often cut from the environment. Political confusion in the rest of Europe is hardly recognised. Inhabitants live by hunting, fishing and agriculture, which is limited to animal husbandry due to the altitude.

The rise of Davos is strongly connected to the family Spengler. The sophisticated winter sports venue is conference site of the yearly rally of decision-making economy politicians. Wide-ranging decisions, which influence and change our own environment, are made.

More than one million people still die from tuberculosis (TBC) a year. Earlier die cause of the sickness was not known and due to a big loss of weight that comes with it, it was called consumptiveness. Only in 1882 Robert Koch reveals the bacteria Mycobacterium tuberculosis as the perpetrator.

Willem Jan Holsboers and Alexander Spengler can only enjoy a few years of the project “Schatzalp” (“Treasure Alps”). Willem dies in 1898, Alexander in 1901. Lucius Spengler and Eduard Neumann are sons in law of Holsboers. At Christmas time in 1900 Lucius opens a most modern luxury sanatorium 1865m above sea level.

Katia, wife of Thomas Mann, spends several months in a sanatorium above Davos in 1912. During his visits, Mann can gather diverse impressions. Already in 1913 Thomas Mann begins his efforts for the roman “The Magic Mountain”, which he will introduce in 1924. In 1929 he receives the Nobel Prize for “Buddenbrooks”.

That is the base for the very famous roman by Thomas Mann. By accident the author of this exhibit (Clemens M. Brandstetter) gets several parcel registration cards (destination Treasure Alps) and Davos-evidence at a stamps-collectors’ meeting, which – after supplement – reveal a historical document. The ones, who like to vast an eye at the Magic Mountain, are recommended to watch the eponymous film (part 1 and 2). The domestic part of the exhibit has been tried to be designed with Swiss evidence and only external influences are designed with international philately.

 


Kasperle – ein Spassmacher mit Migrationshintergrund

Trotz seiner bewegten Geschichte, seiner vielfältigen Erscheinungsformen in den unterschiedlichsten Kulturen, wird er auf der ganzen Welt von den Kindern geliebt. Er ist somit eines der schillersten Beispiele von weltweit gelungener Integration. Möglicherweise ist diese Integrationsfähigkeit das Erfolgsrezept für den bis heute gültigen Spruch „Kasper stirbt nie“.

     Despite its eventful history, its diverse manifestations in diverse cultures, Kasper is loved by children all over the world. It is thus one of the most brilliant examples of globally successful integration. Perhaps this ability to integrate is the recipe for the saying „Kasper Never Dies“.    


Von Tracht, Heimat und Tradition (C.M.Brandstetter)

Dem Autor schien das Thema „Tracht“ anfänglich ein langweiliges zu sein, je weiter wühlend, umso mehr Ansichten kamen zu Tage:  Die Tracht ist mehr als Kleidungsstück, beständiger als Mode, sie zeigt die Kleidung der ländlichen Bevölkerung und deren Heimatverbundenheit. Tracht ist regional, zeitlich und konfessionell begrenzt. Kleider machen Leute und Leute machen Kleider. Dass Tradition gross geschrieben wird, zeigt etwa Vorarlberg: in 53 Vereinen sind rund 4.600 Mitglieder – die Hälfte davon sind unter 25 Jahre jung. Was unterscheidet die Tracht von der Uniform? Die Musikkapelle trägt Uniform, die Marketenderin eine Tracht. Liegt der Unterschied im Rangabzeichen, das die Trachten-Trägerin nicht besitzt? Der Volksmund meint mit „die vom Trachtenverein“, die Polizei. Die „fünfte“ Jahreszeit in München, das Oktoberfest, das im September stattfindet, ist ein lebender Beweis für die Evolution der Modetracht. Reiter oder Jäger tragen seit langer Zeit Lederhosen, weil ein gewebter Stoff rasch durchschabt oder an Dornen reisst. Die Klappe vorne, der Hosenladen, wird schon 1780  – „à la bavaroise“ (bayrisch) – erwähnt. 1939 wird Gertrud Pesendorfer „Reichsbeauftragte für das Trachtenwesen“. Sie erfindet die Tracht neu: das Mieder betont die Taille, der Ausschnitt lässt Einblicke zu, Ärmel werden kürzer. Hochkultur wird zur Volkskultur. Ab 1922 – nach der Machtergreifung der Faschisten in Italien – beginnen eine Assimilierungspolitik und die Ausmerzung des „Österreichischen“ in Südtirol. Der „Blaue Schurz“ wird zum politischen Symbol und Protest: man zeigt sich damit zur deutschen Sprach- und Volksgruppe zugehörig.

   The author seemed „garb“ in the beginning a little bit to boring, however the longer he digged the more sights on that appear: Garb is more than just a clothing, more constant than fashion, it shows clothing by rural people and their tie to their home. Garb is regionally, timely and confessionally limited. Clothes make people and people make clothes. That tradition is capitalized, shows the state Vorarlberg: in 53 unions there are approximately 4,600 members – half of them are 25 years old or younger. What distinguishes garb from a uniform? The chapel wears uniform, the canteen women wears garb. Is the difference the badge of rank which the garb-wearer does not own? Vernacular says police when it says „the ones from the garb union“. The fifth season in Munich, the Oktoberfest, that takes place in September, is a living evidence for the evolution of the garb-fashion. Equestrians and hunters wear leather trousers ever-since, because woven cloth is rasped fast or is ripped by thorns. The hatch at the front, the fly, is already mentioned in 1780 – „à la bavaroise“ (Bavarian). 1939 Gertrud Pesendorfer becomes Reichs-commissary of garb-business. She reinvents the garb. Bodice shapes the waiste, the neckline allows deep insights, sleeves are getting shorter. High culture becomes Volks-culture. Ever-since 1922 – after the seizing power by the Italian fascists – the assimilation politics start and the eradication of the Austrian-like in South Tyrol. The blue apron becomes a political symbol and protest: You identify yourself as a German speaker and as part of the German ethnic group.


Ein ähnliches Exponat behandelt das Montafon – aufgezeigt wird durch die Autorin Daniela Vogt Weisenhorn die vielen historischen Facetten des Tales. Es wird nichts interpretiert, sondern nur dargestellt. Aus dem Inhalt: „Das Montafon ist ein von der Ill durchflossenes 39 km langes Tal in Vorarlberg , das von der Bielerhöhe (2.000 Meter) bis Bludenz reicht. Das Tal wird im Norden von der Verwallgruppe und im Süden vom Rätikon und der Silvretta begrenzt. Im Montafon befinden sich die Gemeinden Gaschurn (mit dem Ortsteil Partenen), St. Gallenkirch (mit den Ortsteilen Gargellen und Gortipohl), Schruns, Tschagguns, Silbertal, Bartholomäberg, Vandans, und St. Anton/M. Die Gemeinden Lorüns und Stallehr werden je nach Interpretation ihrer Geschichte dem Montafon oder dem Walgau zugeordnet. Hier zeigen wir Aspekte des Tales beginnend über seine geologischen Entstehungsgeschichte bis hin zu „typischen“ Eigenschaften der Montafoner“.   

  A similar exhibit deals with the Montafon – the author Daniela Vogt Weisenhorn shows the many historical facets of the valley. Nothing is interpreted, but only presented. From the content: „The Montafon is a 39 km long valley in Vorarlberg , through which the Ill River flows and which reaches from the Bielerhöhe (2,000 meters) to Bludenz. The valley is bordered to the north by the Verwall Group and to the south by the Rätikon and the Silvretta. In the Montafon are the municipalities of Gaschurn (with the district of Partenen), St. Gallenkirch (with the districts of Gargellen and Gortipohl), Schruns, Tschagguns, Silbertal, Bartholomäberg, Vandans, and St. Anton/M. The communities of Lorüns and Stallehr are assigned to the Montafon or the Walgau, depending on the interpretation of their history. Here we show aspects of the valley starting with its geological history of origin up to „typical“ characteristics of the Montafon people“.   


Hin und wieder muss man etwas Neues versuchen, hier präsentieren wir einen Vergleich von Damals und Heute; einerseits zeigen wir Ansichtskarten aus der vorigen Jahrhundertwende und Fotos aus etwa dem gleichen Blickwinkel – aus Vorarlberg, dem westlichsten Bundesland Österreichs und davon nur aus dem südlichen Teil, dem Bezirk Bludenz mit der gleichnamigen Bezirksstadt.  

     Every now and then you have to try something new, here we present a comparison of then and now; on the one hand we show picture postcards from the previous turn of the century and photos from about the same point of view – from Vorarlberg, the westernmost province of Austria and of it only from the southern part, the district of Bludenz with the district town of the same name. 


„Nachträglich entwertet“ (C.M. Brandstetter)

ist ein kleines Exponat über einen vielfach etablierten, aber selten zur Anwendung gebrachten Stempel. Da „Nachträglich entwertet“ sehr zweideutig ist, hat sich der Autor des Exponats (C.M.Brandstetter) dazu hinreissen lassen, darüber ein bisschen zu schwadronieren. Das Exponat könnte auch „Von der Arbeit der Postler“ heissen, aber es träfe den Nagel nicht mittig auf den Kopf: früher – ja früher war doch alles anders – und vor allem besser. Aber stimmt das? Noch nie ging es uns so gut wie heute – vielleicht trifft es ja nur beim Kalorien-Zählen zu, aber schon beim Arztvergleich mag man schon kräftig hinken, ob der Operation, die unnötig war oder die eben nicht so verlief, wie man es sich vorgestellt hat. Sei’s drum, das Exponat führt uns über den „Grössten Feldherrn aller Zeiten“ direkt auf den Strich. Dass die Postler hin und wieder schlampen ist bekannt, wie sonst kommt die Post des Nachbarn in unseren Briefkasten? Dabei wird der Postler ja eingeschult, zumindest in Frankreich, und er wird auch unterwiesen, zumindest beim Verhalten gegenüber den aggresiven Vierbeinern. Das Blatt „Nadeln statt Schläge“ hat nichts mit irgendwelchen Foltermethoden zu tun – Waterbording – man möge es mir verzeihen, wenden wir auch beim Ablösen von Briefmarken an. Besondere Aufmerksamkeit soll der aufmerksame Betrachter auf das Blatt „Berühmte Postler“ werfen: heute werden Emails vom „Grosssen Bruder“ mitgelesen, was eigentlich unter Freunden gar nicht geht. Dass das Überpinseln von Marken [20 Jahre Vertreibung] mit Farbe während des innerdeutschen Postkriegs üblich war, ist nicht jedem bekannt. Die Vertriebenen wurden somit mehrfach entwertet. Dass die Leute der Stasi im Geäst der Bäume den Adolf Hitler vermuteten, mag heute belustigend sein, aber all das ist nur ein paar Jahrzehnte her und die Farbe ist noch nicht einmal ganz durchgetrocknet. Briefmarken und Inflation ist ein tolles Thema, dass wir Österreicher oder Deutschen – im Gegensatz zu manch einer anderer Nation – bei der 100%-Inflation zu 100% über den Tisch gezogen wurden, ist bekannt. Dass andere Nationen Briefmarken bis heute weiterverwenden dürfen, weiss nur der Philatelist. Die Ein-, Zwei- oder Mehrdeutigkeit von „Nachträglich entwertet“ wird aufgezeigt und auch, dass die meisten Stempel nichts als „Mache“ darstellen – also Gefälligkeitsabstempelungen und mit Bedarfspost nichts zu tun haben. Das zwölfte und letzte Blatt befasst sich mit „Nachträglich-Entwertet“-Stempeln, die die Personen oder Werke, die auf den Briefmarken dargestellt sind, eben nicht hätten „nachträglich entwerten“ dürfen oder sollen, eben Personen, die z. B. den Krieg bildlich nicht glorifiziert haben oder die so viel Zivilcourage aufgebracht haben, Signale zu setzen, wie etwa der deutsche Bundespräsident Heinemann.

     It is a small exhibit about a much established but rarely used cancel. Since „Nachräglich entwertet“ is very ambiguous, the author of the exhibit (C.M.Brandstetter) got carried away to rant a bit about it. The exhibit could also be called „About the work of the postmen“, but it would not hit the nail on the head: in former times – yes, in former times everything was different – and above all better. But is that true? We have never been as well off as we are today – perhaps this is only true when it comes to counting calories, but when it comes to comparing doctors, one may already be limping badly because of an operation that was unnecessary or did not go as expected. Be that as it may, the exhibit leads us directly to the line via the „Greatest Commander of All Time“. It’s a well-known fact that postmen slack off from time to time, otherwise how would the neighbor’s mail get into our mailbox? The postman is trained, at least in France, and he is also instructed, at least in the behavior towards the aggresive four-legged friends. The leaf „needles instead of blows“ has nothing to do with any torture methods – Waterbording – one may forgive it, we apply also with the detaching of stamps. The attentive viewer should pay special attention to the sheet „Famous Postmen“: today emails are read by the „Big Brother“, which is actually not possible between friends. That painting over stamps [20 years of expulsion] with ink was common during the inner-German postal war is not known to everyone. The expellees were thus cancelled several times. That the Stasi people suspected Adolf Hitler in the branches of the trees may be amusing today, but all that was only a few decades ago and the paint hasn’t even dried all the way through yet. Stamps and inflation is a great topic, that we Austrians or Germans – in contrast to some other nation – were 100% bamboozled by the 100% inflation is well known. That other nations may continue to use stamps to this day is known only to the philatelist. The one, two or more meanings of „subsequently cancelled“ are shown and also that most of the postmarks are nothing more than „makings“ – i.e. courtesy cancellations and have nothing to do with the post office of necessity. The twelfth and last sheet deals with „subsequently devalued“ cancels that should not have „subsequently devalued“ the persons or works depicted on the stamps, precisely persons who, for example, did not glorify the war figuratively or who mustered so much civil courage to set signals, such as the German President Heinemann.


„Von Tuntenhausen vor die Himmelpforten…“  (C.M. Brandstetter)

Wie sind Ortsnamen entstanden? Manche haben Jahrhunderte überlebt, andere wurden im Laufe der Besiedlungs-Geschichte verändert. Traurige Tatsache ist, dass in vielen Orten keine Postämter mehr zu finden sind, und dort wo es sie noch gibt, werden kleine – elektronisch bedruckte Zettelchen – die keinesfalls den Namen Briefmarken tragen dürfen, zur Freimachung von postalischen Sendungen verwendet. Hier schaden die staatlichen Postanstalten massiv der Philatelie, eigentlich schade! Das Exponat soll an Zeiten erinnern, wo „Leck mich“ oder „(K)lebe wohl“ auch noch philatelistische Bedeutungen hatten.

     How did place names originate? Some have survived for centuries, others have been changed in the course of settlement history. The sad fact is that in many places there are no more post offices, and where they still exist, small – electronically printed slips of paper – which must not under any circumstances bear the name stamps, are used to frank postal items. Here, the state postal services are massively damaging philately, which is really a pity! The exhibit is intended to remind us of times when „Lickme“ or „Farewell“ still had philatelic meanings.


„Alf und die treuen Weiber“ (C.M. Brandstetter)

Man könnte dieses Exponat als ein Experiment bezeichnen, denn der Beschauer muss sich mit den Ortsstempeln auseinandersetzen, ansonsten bleibt ihm der Un-Sinn des Exponats verborgen. Aus dem ersten Blatt sei zitiert: „Seitens der Philatelisten wird immer wieder bemängelt die Besucher einer Briefmarken-Ausstellung würden nur bunte Bildchen bestaunen (Analphabeten?), manche nur die Überschriften lesen (Kurzsichtige?), und ganz, ganz wenige würden die Belege ansehen (Verrückte?)“

     One could call this exhibit an experiment, because the viewer has to deal with the town postmarks, otherwise the nonsense of the exhibit remains hidden to him. From the first sheet is quoted: „On the part of the philatelists is always criticized the visitors of a stamp exhibition would only gaze at colorful pictures (illiterate?), some only read the headlines (myopic?), and very, very few would look at the covers (crazy?)“.

 


Telegramme (Clemens M. Brandstetter)

Reinhard Mey besingt mit seinem Lied „Ankomme Freitag den 13ten…“ die Wirkung eines Telegramms auf den Empfänger. Sein Telegramm ist im schnoddrigen Stil der damaligen „telegraphischen Depeschen“ und heutigen „SMS“ abgefasst. Dieses Exponat soll allerdings die kleinen „Kunstwerke“ im Telegrammstil präsentieren – die verklärte Welt von familiären Beziehungen, historische Abbildungen, Kunstdrucke auf Seide, aber auch genaue Beobachtung von Land und Leuten. In unserer schnelllebigen Zeit haben Telegramme kaum mehr Platz, der Service wurde von den Postverwaltungen meist eingestellt – eigentlich schade!

  Reinhard Mey – in his song „Ankomme Freitag  den 13th“ (incoming friday 13th) – praises the effects of a telegram to the recipient. His telegram is written in brash style in the at that time „telegraphic depatch“ and today’s SMS. This exhibit ought to present the small „artworks“ in telegram style. The glorified world of familial relationships, historic images, art prints onto silk, but also exact observance of the country and its people. During our fast-moving time telegram hardly have a place, this service has mostly been stopped by the postal administrations – too bad actually!


Die Generation „Copy & Paste“ (Franz Zehenter – Philatelieclub Montfort) – 4,0 MB

Zusammenfassung: Das Internet ist längst in den Kinderzimmern angekommen. Es verheißt unendliche Wissensweiten, Informa­tionen in Hülle, Fülle und Sekundenschnelle. Spicken, schummeln, cheaten – immer mehr Menschen setzen dabei auf Copy & Paste, die schnelle Möglichkeit Wissen zu verwenden – auch wenn es nicht das eigene ist.

  Summary: The internet has long ago arrived at our homes. Unlimited knowledge is promised, aplenty information within seconds. Cheating is commonly accepted – more and more people use copy & paste, an opportunity to use knowledge in a quick way – even if it’s not our own.  

(Erster Preis bei den Einrahmen-Regional-Meisterschaften 2015 in Innsbruck) 


Olympische Spiele in Paris 1924 (Rufin Schullian)

Wer bei diesem Exponat erwartet, dass er nur von Höher, Weiter, Stärker lesen wird, der irrt. Ein Olympischer Gedanke – „dabei sein ist alles“ – steht stets im Mittelpunkt und ist mit dem Pädagogen Baron Pierre de Coubertin verbunden, der die „Spiele“ 1896 als friedlichen Ort für die Jugend wiederbelebt hat. „Seine“ olympischen Spiele schliessen Frauen anfänglich von den Wettbewerben aus und er kann auch keine Kriege anhalten: 1916, 1940 und 1944 fallen die Wettkämpfe aus. 

  Those who expect to only read about higher, longer and stronger, are wrong. The Olympic thought – „It’s the taking part that counts“ – is the centre and is wired to the pedagogue Baron Pierre de Coubertin, who revitalized the „games“ 1896 as a peaceful place for the youth. „His“ Olympic Games exclude women from the beginning and he cannot stop wars neither: 1916, 1940 and 1944 the competitions are sidelined. 



Spie – Spione – Giorgio Sini entführt uns in die Welt der Geheimdienste – in italienischer Sprache. 

Allerdings beleuchtet Sini nur die Zeit bis etwa 1960 – faszinierend sind die Belege über die Dienste, die im Verborgenen ihr Unwesen treiben und eigentlich keine eigenen Briefmarken herausgeben.


The Rise and Fall of Japanese Colonial Power 1931 – 1951

Stephen Dowd’s Japanese philatelic exhibit took a large silver award at the national Sydney show in April 2015.  It is a study of the rise and fall of Japan’s foreign policy over a two-decade period.

part 1 and part 2


Der Mann mit dem Wasserkübel

(Exponat von Peter Schmid)

St. Florian lebte als römischer Zivilbeamter in Wels und St. Pölten, bis er vom Stadthalter Aquilius in Laureacum wegen seines Glaubens verhaftet und am 4. Mai 304 mit einem um den Hals gebundenen Mühlstein von der Ennsbrücke in die Enns gestürzt wurde. Viele Orte haben den Namen dieses Schutzpatrons. Er wird als „Wasserpatron“, vielerorts als Schutzpatron der Feuerwehren, verehrt.

  St. Florian lived as a Roman civil servant in Wels and St. Pölten, until he was arrested by the governor Aquilius in Laureacum because of his faith and on 4 May 304 he was thrown from the Ennsbrücke into the Enns with a millstone tied around his neck. Many places have the name of this patron saint. He is worshipped as „water patron“, in many places as patron saint of the fire brigades.


Die Illflut

(Exponat von Peter Schmid)

Tagelange wolkenbruchartige Regenfälle und schmelzende Schneemassen im Silvretta-Gebiet (Österreich, Vorarlberg) verheeren am 14. und 15. Juni 1910 das Ill-Tal und führen zu einer Hochwasserkatastrophe bisher unbekannten Ausmasses. Das Exponat zeigt Karten vom Hochwasser der Ill im Montafon, Walgau und der Stadt Feldkirch.

  Days of torrential rain and melting snow in the Silvretta region (Austria, Vorarlberg) devastate the Ill valley on 14 and 15 June 1910 and lead to a flood catastrophe of previously unknown proportions. The exhibit shows maps of the flood of the Ill in Montafon, Walgau and the city of Feldkirch.



 

Naturwissenschaftliche Exponate – Natural History   

Fast historische Exponate – Fiction?