Ölbaum
© Clemens M. Brandstetter
Dieser im Süden Europas, in Nord- und Südafrika weit verbreitete Baum (Olea europaea L.) wird vom Menschen seit rund 6000 Jahren genutzt, um daraus das Ölivenöl zu gewinnen. Olivenbäume wurzeln vor allem in lockerem Erdreich bis zu sieben Meter tief; ist das Gelände steinig und felsig, so passen sich Olivenbaumwurzeln an. Olivenbäume sind immergrüne Pflanzen und prägen die mediterrane Landschaft zu jeder Jahreszeit. Das aus den Oliven gewonnene Öl zählt zu den angeblich gesündesten Ölen, die es auf der Welt gibt. Der Anteil der ungesättigten Fettsäuren ist zwar nicht so hoch wie in Distel-, Walnuss, oder Sonnenblumenöl, aber das gute Olivenöl wird durch Kaltpressung gewonnen und grundsätzlich muss ein Olivenbaum nicht gespritzt werden. Im Cilento wachsen die Bäume teilweise in grösseren Höhen (Abb. 1), während in Apulien die Olivenhaine bereits hinter den Städten und Dörfern am Mittelmeer zu finden sind (Abb. 2). Am Aspromonte wird die Landschaft besonders von den Olivenbäumen geprägt (Abb. 3).
Questo albero (Olea europaea L.), diffuso nell’Europa meridionale, nel Nord e nel Sudafrica, è stato utilizzato dall’uomo da circa 6000 anni per produrre olio d’oliva. L’olivo radica principalmente in terreni sciolti fino a sette metri di profondità; se il terreno è sassoso e roccioso, le radici dell’olivo si adattano. Gli ulivi sono piante sempreverdi e caratterizzano il paesaggio mediterraneo in qualsiasi periodo dell’anno. L’olio estratto dalle olive è considerato uno degli oli più salutari al mondo. Sebbene la percentuale di acidi grassi insaturi non sia così elevata come nell’olio di cartamo, di noce o di girasole, un buon olio d’oliva si ottiene con la spremitura a freddo e gli olivi non hanno bisogno di essere irrorati. Nel Cilento, alcuni alberi crescono ad altitudini più elevate (Fig. 1), mentre in Puglia gli oliveti si trovano già alle spalle delle città e dei villaggi sul Mediterraneo (Fig. 2). Sull’Aspromonte, il paesaggio è particolarmente caratterizzato dagli ulivi (Fig. 3)
Abb. 1: Öl aus dem Cilento hat lange Tradition, weil dort die Olivenbäume in grossen Höhen vorkommen.
Abb. 2: Apulien produziert riesige Mengen Olivenöl.
Abb. 3: Olivenlese am Aspromonte – Süditalien.
Ölbäume, die in den Bergen wachsen, müssen nicht gegen die Olivenfliege (Bactrocera oleae Gmelin 1790) gespritzt werden; diese kommt immer dann vor, wenn im Gebiet hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und nur mässiger Wind weht. Die Olivenfliege (Abb. 4) kommt im Mittelmeerraum und Südafrika vor. Stefano Tito hat die Schmetterlingsvielfalt in Olivenhainen sehr schön dokumentiert.
Abb. 4: Die Olivenfliege, Bactrocera oleae, schädigt die reifenden Oliven-Früchte (Foto: S. Canu).
In Deutschland gibt es die Informationsgemeinschaft Olivenöl – wer mehr übers Öl wissen will, sollte die Seite besuchen.
Xylella fastidiosa, ein Bakterium, bedroht die Olivenregionen Süditaliens. Die Italiener vermuten eine Verschwörung gegen „ihr“ Ölivenöl und verdächtigen dunkle Mächte rund um die Agrarmafia und Solarfirmen. Dass das Bakterium anlässlich eines Kongresses samt Workshop frei gesetzt wurde, dürfte ein Gerücht sein, denn das italienische Bakterium stimmt mit einer Unterart aus Costa Rica überein. Jedenfalls ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Olivenöl erwies sich als flüssiges Gold: in Amerika taten sich besonders die Sizilianer hervor und schufen in den USA des 20. Jahrhunderts für sich ein Monopol. In Europa teilt sich der Markt in „Europäische Öle“, die allerdings durch Manipulation von überall her zugekauft werden. Tunesien ist heute einer der grossen Produzenten von Olivenöl. Die europäische Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 unterscheidet acht Kategorien für Olivenöl. Auf Wiki finden wir unter Güteklassen folgende Hinweise: „Mit der Verordnung 61/2011 (vom 24. Januar 2011 zur Änderung der Verordnung (EWG) 2568/91 über die Merkmale von Olivenölen und Oliventresterölen) öffnete Brüssel den europäischen Markt für Ölmischungen zweifelhafter Qualität: Die neue EU-Verordnung 61/2011 genehmigt den Verkauf von Olivenöl unter der Gütebezeichnung “nativ extra” (Extra vergine), die einen Höchstgehalt an Alkylestern von 150 mg/kg aufweisen. Letztere sind chemische Verbindungen, die sich durch Veresterung von freien Fettsäuren mit niedermolekularen Alkoholen bilden und vor allem in minderwertigen Produkten aufgrund fehlerhafter Herstellungstechniken oder schlechter Fruchtqualität anzutreffen sind. Zum Vergleich: Ein Öl aus unversehrten Oliven, die gleich nach der Ernte gepresst werden, enthält maximal 10 bis 15 mg/kg, im Ausnahmefall bis zu 30 mg/kg Alkylester. Bei den Inhaltsangaben wird jedoch der Alkylesterwert nicht genannt und somit dem Verbraucher ein Qualitätsvergleich unmöglich gemacht.“ Sehr guter Bericht ist unter Zentrum der Gesundheit zu finden.
Übrigens: der Klimawandel oder das Hineinzüchten von Winterhärte beschert Ölbaum-Allergikern bei uns bereits früh im Jahr Probleme, denn jetzt werden nördlich der Alpen vermehrt Olivenbäume als Deko-Baum gepflanzt.
Der hoch toxische Ölbaumpilz ist zwar schon in der deutschen Rheinebene angekommen – es ist zu befürchten, dass sich der Pilz immer mehr etablieren kann. Es ist einerseits der Klimawandel, andererseits wird der Pilz ob seiner Biolumineszenz im Internet als Gag vertrieben – und wahrscheinlich in absehbarer Zeit von „Naturfreunden“ in die ach so geliebte Natur entsorgt werden, wenn sie seiner überdrüssig geworden sind. So geschieht es analog mit Goldfischen und Reptilien, wenn sie zu gross geworden sind! Da die österreichische Post eine Eierschwammerl-Briefmarke herausgegeben hat, haben wir eine private Edition drucken lassen – die Künstlerin Lisa Martin hat uns mit ihrer wunderbaren Zeichnung dabei geholfen.
Der Ölbaumpilz ist überaus giftig!