Blattminen

© Clemens M. Brandstetter

Man könnte ja meinen, dass ein Blatt einer Pflanze so sehr dünn ist und es darum keine "Blattspalterei" mehr gibt – aber das ist ein Irrtum. Insekten haben auch diese Nische für sich entdeckt und manche von ihnen – naturgemäss flache und winzige Tierchen – minieren in diesen Blättern, das heisst die adulten Tiere legen Eier in Blätter oder Blüten und die Larven ernähren und entwickeln sich in der Folge in den Blättern. Anhand der Pflanze und des "Frass(Minier-)bildes" kann man auf das sich darin entwickelnde Insekt schliessen. Der Frassgang wird so angelegt, dass weder die obere noch die untere Blattschicht gefressen werden, sodass ein "Frassgang" entsteht. Erst zur Verpuppung oder nach dem Schlupf des Imagos fressen sich die Larven/das Imago durch die Blattober- oder Blattunterseite bzw brechen die Puppen durch diese letzte Schicht.

Abb. 1: Ein Feind der Biergartenbesitzer: die Kastanienminiermotte!


 

Die Pflanzen versuchen sich natürlich auch gegen die Minierer zu verteidigen – im Laufe der Evolution haben sie feine Härchen oder Borsten auf den Blättern ausgebildet, sodass die Maden keine Einstiegsmöglichkeit ins Blatt haben – oder sie wehren sich durch Chemie: die Zusammensetzung im Inneren eines Blattes kann chemisch verändert werden – z. B. Gerbsäure, sodass eine Minierung verlangsamt oder verhindert wird. 

 


Eine gesamte Aufarbeitung der Blattminen Europas in Druckversion stammt von E. M. Hering (1957). Hier im "Netz" sind zu dem Thema die Seiten von Dr. Willem N. Ellis zu empfehlen. 

 


Literatur:

E. M. Hering 1957: Bestimmungstabellen der Blattminen von Europa. [Keys for the identification of the Leaf Miners of Europe], volumes 1–3, by . Vol. 1: 648 pp.; vol. 2: 537 pp.; vol. 3: 221 pp.; 725 figs. – W. Junk, The Hague, Netherlands. 1957. 

 

 

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