Marienkäfer

© Clemens M. Brandstetter

Spricht man von ihnen (lateinisch heissen sie Coccinellidae), meint man fast immer den Siebenpunkt-Marienkäfer – dies kommt wahrscheinlich daher, weil wir in Kinderbüchern oder auf Abbildungen immer den "7Punkt" finden. Dabei gibt es in Mitteleuropa Dutzende von verschiedenen Arten; allen ist gemeinsam, dass sie als Blattlaus-Vertilger schlechthin gelten. Eine Marienkäfer-Larve frisst während ihrer Entwicklung rund 3.000 Blattläuse. Um zu überwintern suchen die Marienkäfer Ritzen und Spalten – sie können dann für uns lästig werden, denn schlecht schliessende Fenster werden bevorzugt aufgesucht; hier bekommen sie noch ein bisschen Wärme ab. Händisch absammeln und in die Natur entlassen ist sinnvoll, meist greifen die Hausfrauen aber zum Staubsauger. Auch hier gäbe es die Möglichkeit, einen neuen Staubsack einzubauen, alle Fenster abzusaugen und den Tieren die Freiheit zu geben, die es damit danken, dass sie wieder zurückkehren, das liegt aber ausschliesslich an den undichten Fenstern! 

Es gibt eigene Farmen, die Marienkäfer züchten und verkaufen. Dies wurde vor ein paar Jahren zum Eigentor, denn der importierte Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) bekämpft nicht nur die Blattläuse, sondern vertilgt ob seiner Grösse nun die einheimischen Marienkäfer-Arten und wird nun zum Problem. Diese Art hat sich ausserdem bei den Winzern unbeliebt gemacht: die Käfer suchen sich als Ruheplatz die Hohlräume zwischen den reifen Weintrauben; kommen die Tiere in grösserer Anzahl in den Trester, so verändern sie den Weingeschmack ins Negative. Auch wenn die Marienkäfer als Prognose- und Glückskäfer angesehen werden, hier ist das wirklich nicht der Fall.

Abb. 1: Heimischer Marienkäfer.

 

Abb. 2: Asiatischer Marienkäfer bei der Paarung

 

Abb. 3: Asiatiatischer Marienkäfer (Larve) bei der Nahrungsaufnahme

 

Abb. 4: Asiatischer Marienkäfer – Puppe.

 

Abb. 5: Zweipunkt-Marienkäfer auf der Jagd nach Blattläusen (Foto: Gilberto Bonoli).

 

 

 

 

Zurück nach Oben!