Von Tracht, Heimat & Tradition

Von Tracht, Heimat und Tradition (C.M.Brandstetter)

Dem Autor schien das Thema „Tracht“ anfänglich ein langweiliges zu sein, je weiter wühlend, umso mehr Ansichten kamen zu Tage:  Die Tracht ist mehr als Kleidungsstück, beständiger als Mode, sie zeigt die Kleidung der ländlichen Bevölkerung und deren Heimatverbundenheit. Tracht ist regional, zeitlich und konfessionell begrenzt. Kleider machen Leute und Leute machen Kleider. Dass Tradition gross geschrieben wird, zeigt etwa Vorarlberg: in 53 Vereinen sind rund 4.600 Mitglieder – die Hälfte davon sind unter 25 Jahre jung. Was unterscheidet die Tracht von der Uniform? Die Musikkapelle trägt Uniform, die Marketenderin eine Tracht. Liegt der Unterschied im Rangabzeichen, das die Trachten-Trägerin nicht besitzt? Der Volksmund meint mit „die vom Trachtenverein“, die Polizei. Die „fünfte“ Jahreszeit in München, das Oktoberfest, das im September stattfindet, ist ein lebender Beweis für die Evolution der Modetracht. Reiter oder Jäger tragen seit langer Zeit Lederhosen, weil ein gewebter Stoff rasch durchschabt oder an Dornen reisst. Die Klappe vorne, der Hosenladen, wird schon 1780  – „à la bavaroise“ (bayrisch) – erwähnt. 1939 wird Gertrud Pesendorfer „Reichsbeauftragte für das Trachtenwesen“. Sie erfindet die Tracht neu: das Mieder betont die Taille, der Ausschnitt lässt Einblicke zu, Ärmel werden kürzer. Hochkultur wird zur Volkskultur. Ab 1922 – nach der Machtergreifung der Faschisten in Italien – beginnen eine Assimilierungspolitik und die Ausmerzung des „Österreichischen“ in Südtirol. Der „Blaue Schurz“ wird zum politischen Symbol und Protest: man zeigt sich damit zur deutschen Sprach- und Volksgruppe zugehörig.

   The author seemed „garb“ in the beginning a little bit to boring, however the longer he digged the more sights on that appear: Garb is more than just a clothing, more constant than fashion, it shows clothing by rural people and their tie to their home. Garb is regionally, timely and confessionally limited. Clothes make people and people make clothes. That tradition is capitalized, shows the state Vorarlberg: in 53 unions there are approximately 4,600 members – half of them are 25 years old or younger. What distinguishes garb from a uniform? The chapel wears uniform, the canteen women wears garb. Is the difference the badge of rank which the garb-wearer does not own? Vernacular says police when it says „the ones from the garb union“. The fifth season in Munich, the Oktoberfest, that takes place in September, is a living evidence for the evolution of the garb-fashion. Equestrians and hunters wear leather trousers ever-since, because woven cloth is rasped fast or is ripped by thorns. The hatch at the front, the fly, is already mentioned in 1780 – „à la bavaroise“ (Bavarian). 1939 Gertrud Pesendorfer becomes Reichs-commissary of garb-business. She reinvents the garb. Bodice shapes the waiste, the neckline allows deep insights, sleeves are getting shorter. High culture becomes Volks-culture. Ever-since 1922 – after the seizing power by the Italian fascists – the assimilation politics start and the eradication of the Austrian-like in South Tyrol. The blue apron becomes a political symbol and protest: You identify yourself as a German speaker and as part of the German ethnic group.

Naturwissenschaftliche Exponate – Natural History

Fast historische Exponate – Fiction?

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