Schlafapfelgallwespe

© Clemens M. Brandstetter

Fast jeder hat diese Auswüchse an Rosen schon einmal gesehen und sich gefragt, was es sein könnte: ein Insekt, eine Gallwespe (Cynipidae) ist dafür verantwortlich, ihr wissenschaftlicher Name: Diplolepis rosae Linnaeus 1758 – die Gemeine Rosengallwespe. In Mitteleuropa kommen praktisch nur Weibchen vor – die Art ist also parthenogenetisch (Weibchen legen Eier, aus den wiederum nur Weibchen schlüpfen). 

Fast alle Wildrosen werden befallen, Zuchtrosen werden meist gemieden. Die Gallenreife ist ab August erreicht (Abb. 1 und 2), die Tiere schlüpfen im Mai bis Juni des folgenden Jahres.

Andere Insekten (Abb. 3) bewohnen in der Folge die Verstecke, so etwa Exemplare der Gattung Megastigmus. Bellmann  (2012) spricht in diesem Fall von sogenannten Inquilinen.

Abb. 1: In meinem ungepflegten Garten kommt die Gallwespe vor – toll!

 

Abb. 2: Rosengalle aus Chiavenna (Prov. Sondrio, Italien).

 

Abb. 3: Andere Insekten nützen die Versteck- und Wohnmöglichkeiten (Foto: © Giuseppe Pocaterra).

 


Die Galläpfel legte man früher unters Kopfkissen, um ruhiger schlafen zu können – wahrscheinlich funktioniderte das,bis man Schlaftabletten erfunden hatte!


Literatur:

Bellmann, H. 2012: Geheimnisvolle Pflanzengallen. – Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 312 S.