Bockkäfer

© Clemens M. Brandstetter

Manche Käfer sind überaus gross und korpulent mit langen Fühlern, deren Larven sich im Holz von Bäumen und Sträuchern entwickeln. Meist handelt es sich hierbei um sogenannte Bockkäfer (Cerambycidae). Die Larven leben mehrere Jahre in Holzgängen absterbender oder abgestorbenen Bäume und Sträucher, oft sind die Arten wiederum an bestimmte Baum- oder Straucharten gebunden. Sie verpuppen sich im Holz (Puppenwiege) direkt unter der Rinde und verwandeln sich nach wengien Tagen (Metamorphose) in den Käfer (Imago). Durch einen kleinen zu bohrenden Gang gelangen die Käfer aus dem Holz ins Freie und können nun einen Partner zur Fortpflanzung suchen. Bockkäfer sind flugfähige Käfer, die oft weite Strecken zurücklegen können. Es ist erwähnenswert, dass ausgeräumte und aufgeräumte Wälder keinen Platz für die Bockkäfer lassen, da eben alte und kranke Bäume deren Bestand sichern. Nur ganz wenige Bockkäfer haben eine enge Beziehung zu Fichten, wodurch Fichtenwälder nicht zur Biodiversität der Bockkäfer beitragen.

Stellvertretend für die vielen Bockkäferarten sei hier der Haarige Widderbock (Chlorophorus glabromaculatus (Goeze 1777)) erwähnt. Seine Schwesterart ist der sardische Chlorophorus glaucus (Fabricius 1781); er unterscheidet sich nur geringfügig und hiess früher Chlorophorus pilosus (Forster 1771). Die Larven leben vor allem in Eichen (Quercus) und anderen Laubbäumen, sie sind ein- bis zweijährig. Sie sind sogenannte Frischholzbesiedler, die allerdings kaum wirtschaftlichen Schaden anrichten. Hier finden sich Hinweise zu Differenzierung der Artengemeinschaft.

Anmerkung zum Foto: es stammt aus der Umgebung von Castello Verrucole, Garfagnana, Italien.  Am 24.VII.2010 besuchte uns der Käfer anlässlich eines Picnics in einem schattigen Mischwald auf der dortigen Holzbank. Rotwein und frische Steinpilze interessierten ihn nicht, ihm ging es um die Inspizierung der Holzbank.

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