Änderung der Klima-Änderung?

© Clemens M. Brandstetter

Alles ist schlechter geworden. Man höre sich die Gespräche anderer Leute an und kann feststellen: fast nichts wurde besser. Naja, anders gesehen ist es aber so, dass es uns noch nie so  gut gegangen ist, wie heute. Obwohl: Lebensstandard ist nicht Lebensqualität. Skepsis ist also angesagt, wenn man wissen will, wie es wirklich ist. Ein solcher Skeptiker ist der Meteorologe Lennart Bengtsson, Jahrgang 1935 (Quelle: Spiegel): Er war von 1981 bis 1990 Direktor des European Centre for Medium-Range Weather Forecasts in England, danach Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, einem der weltweit führenden Klimaforschungszentren. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2000 arbeitet er als Professor an der Universität Reading in England. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler, unter anderem mit dem Deutschen Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt, hat sich vor allem mit der Modellierung von Klima und Wetter beschäftigt.

Aus dem Spiegel-Interview mit Bengtsson sollen hier ein paar Sätze veröffentlicht werden: "Ich bin immer ein Skeptiker gewesen, und ich glaube, das ist es, was die meisten Wissenschaftler wirklich sind. – Ich habe meine Auffassung nicht grundsätzlich geändert. Und ich habe mich nie als Alarmist, sondern als Wissenschaftler mit einem kritischen Blick gesehen. In diesem Sinne war ich immer ein Skeptiker. Ich habe die meiste Zeit meiner Karriere darauf verwendet, Modelle für die Vorhersage des Wetters zu entwickeln. Und dabei habe ich die Bedeutung der Prognose-Validierung kennengelernt, also der Überprüfung von Vorhersagen gegenüber dem, was dann wirklich passiert ist. Ich bin also ein Freund von Klimaprognosen. Aber die Überprüfung der Modellergebnisse ist wichtig, um ihre Glaubwürdigkeit zu sichern. – Es ist frustrierend, dass die Klimawissenschaft nicht in der Lage ist, ihre Simulationen richtig zu validieren. Die Erwärmung der Erde verlief seit dem Ende des 20. Jahrhunderts deutlich schwächer, als es Klimamodelle anzeigen. – Ich halte es für essentiell, dass es Gesellschaftsbereiche gibt, wo kein Konsens erzwungen wird. Gerade in einem Gebiet, das so unvollständig verstanden ist wie das Klimasystem, ist ein Konsens sinnlos. – Ich war mein Leben lang fasziniert von Vorhersagen und frustriert von unserer Unfähigkeit, Prognosen zu treffen. Ich glaube nicht, dass es Sinn ergibt für unsere Generation zu glauben, dass wir die Probleme für die Zukunft lösen – aus dem Grund, dass wir die Probleme nicht kennen." 

Quintessenz: Bleiben Sie skeptisch! Überprüfen Sie, was Sie überprüfen können – oder um die Worte der Science-Busters zu zitieren: wer nichts weiss, muss alles glauben!

Quelle wiederum Spiegel: Bengtsson war dem Akademischen Beirat der Global Warming Policy Foundation (GWPF) beigetreten. Jetzt macht er seinen Schritt rückgängig. "Ich wurde unter so großen Druck gesetzt, den ich nicht mehr ertragen konnte", erklärt Bengtsson in einer Mitteilung an die GWPF. Kollegen hätten sich abgewendet, manche hätten die Zusammenarbeit beendet. Er hätte sich zudem um seine Gesundheit und Sicherheit gesorgt, weshalb er aus dem GWPF wieder ausgetreten sei. Und weiter: "Er fühle sich an die Zeit der Kommunistenverfolgung in den USA in den Sechzigerjahren erinnert, erklärt Bengtsson. Er habe es nie für möglich gehalten, dass dergleichen möglich sei in der Meteorologie. Die Wissenschaftlerzunft scheine sich verändert zu haben in den vergangenen Jahren".

Die Global Warming Policy Foundation (GWPF) erklärt, man habe den Rücktritt mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. Der Vorgang offenbare einen "schockierenden Grad an Intoleranz in der Gesellschaft und einen Widerspruch zu den Grundprinzipien einer offenen wissenschaftlichen Debatte".

Quintessenz: Wissenschaft hat keinen Freiraum und es kann durchaus vorkommen, dass sie manipulativ ist!

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