Wo sind sie geblieben?

  Futterpflanze der Raupe des Tagpfauenauges: die Brennnessel

Im Verlauf der letzten Jahre ist es Ihnen vielleicht auch aufgefallen: das Vergnügen, einen Schmetterling zu sehen, ist immer seltener geworden. In der Tat sind fast zwei Drittel der 190 einheimischen Tagfalterarten gefährdet. Schmetterlinge verschwinden – wie alle anderen Tierarten auch – weil ihr Lebensraum zerstört oder aber auch nur verändert wird. Sie hatten ja schon immer einen Garten, haben also keinen Lebensraum zerstört, aber vielleicht haben Sie ihn verändert? Haben Sie sich Ihren Garten schon einmal mit den Augen eines Schmetterlinges angesehen? Kann sich der Falter noch ernähren? Und vor allen Dingen findet die Raupe noch genug zu fressen? Ja, Sie haben viele bunte, schöne Blumen gepflanzt, eigentlich ein Dorado für die Schmetterlinge. Aber wussten Sie, dass die schönste exotische Pflanze für unsere einheimischen Falter nutzlos bzw. sogar giftig sein kann? Der Falter kommt mit seinem über die Evolution an einheimische Blüten angepassten Saugrüssel gar nicht an den Nektar der exotischen Blüte heran, oder diese schönen Blumen sind so hochgezüchtet, dass sie gar keinen Nektar mehr produzieren. Auch ein besonders aufgeräumter Garten, mit wenig Wild- und Unkräutern läßt unsere Schmetterlinge verschwinden. Ihre Raupen brauchen diese Kräuter als Fraßpflanzen. Ohne Brennessel kein Tagpfauenauge. Und sich darauf verlassen, dass der Nachbar diese Unkräuter stehen läßt, damit in Ihrem Garten weiterhin die Falter fliegen, sollten Sie sich nicht. Daher denken Sie daran: wenn Sie weiterhin Schmetterlinge in ihrem Garten sehen wollen: pflanzen Sie Blütenpflanzen, welche den Schmetterlingen genügend Nektar bieten und lassen Sie Kräuter und Brennesseln wachsen, damit die Raupen was zum Fressen haben. Hier finden Sie wichtige Futterpflanzen für unsere Schmetterlinge.

Copyright Bilder: Tagpfauenauge (Marco Bondini) und Futterpflanze der Raupe – die Brennnessel (C.M.Brandstetter)

(dvw)

 

 

 

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