Du sollst nur an einen Gott glauben…

Monotheismus nennt man den Eingottglauben – Du sollst keine anderen Götter um Dich haben. Dem Autor sind drei Religionen bekannt, die dies verlangen: Christentum, Judentum und Islamismus. Diese Religionen haben auch etwas anderes gemeinsam: Ausschluss der Frauen aus religiösen Verrichtungen. Sie dürfen zwar den Boden in den Glaubenseinrichtungen vulgo Kirchen, Synagogen und Moscheen reinigen, aber mit den Sakramenten ist es schon eine andere Sache. Dabei redet man immer wieder von der Gleichberechtigung der Frauen [lange Jahre hiess es im Glaubensbekenntnis der Katholischen Kirche (KK) Weiber] im öffentlichen Leben, in Familien, im Beruf und weiss der Teufel wo noch. Sogar in der Sprache haben die Damen Einzug gehalten mit Sternchen, Doppelpunkt oder Schrägstrich. Aber haben Sie damit wirklich einen gleichberechtigten Status erhalten? Oder ist alles nur Show? Auch der monetäre Ausgleich für irgendwelche beruflichen Leistungen werden meist nicht in der Höhe gewährt wie für die Herren der Schöpfung. Woman is the nigger of the world [Liedkomposition von John Lennon und Yoko Ono] ist ein Text aus 1972 – also nach Adam Ries vor fünfzig Jahren. Hat sich seit damals etwas geändert? Diese Frage kann sich jeder selbst beantworten – in seinem eigenen Umfeld. Je mehr sich die Leute eines Landes dem Glauben an nur einen Gott verschreiben, umso mehr bleibt diese Bastion gegen Frauen in den Kirchen aufrecht. Kirchenaustritte sind oft dem Kirchenbeitrag oder den jahrelang verschwiegenen Missbrauchsvorfällen in der KK geschuldet – selten ist es der Grund, dass eine Gleichstellung der Frauen in der Kirche zwar versprochen, aber nie umgesetzt wurde.

Zu erwähnen ist, dass der Glauben den Menschen erlaubt hat, Andersgläubige zu töten; Millionen Menschen sind Glaubenskriegen zum Opfer gefallen. Das Aufzwingen eines Glaubens findet noch heute statt; Benachteiligungen, Vertreibungen, Mord im Namen eines Glaubens finden wir immer wieder in Berichten. Wer das Alte Testament liest, findet hunderte Beispiele für Glaubensmorde, die meist als legitimiert dargestellt werden.

Eigentlich schade, dass der Glauben in unseren Gesellschaften so stark manifestiert ist, einem Glauben, der legitimiert, dass Frauen den Männern nicht ebenbürtig sein dürfen. Hier gäbe es Handlungsbedarf für all die Genderaner und Genderanerinnen, meint

Der Brandstetter

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