Unser scheinheiliges Getue

Auch Kritisches muss einmal gesagt werden: die derzeitige Scheinheiligkeit ist kaum zu übertreffen. Ich meinte immer, Wasser predigen und sich selbst Wein einschenken, sei ein Vergehen – aber es ist eine Lappalie. Immer vorausgesetzt, dass das Wasser sauber ist, kann man es getrost einem saumässig gekeltertem Wein vorziehen. Allerdings gibt es ja schon wieder Firmen, die möchten das Wasser für sich privatisieren und wenn dann wer Durst hat, muss er Wein trinken. Wenn sich diese Firmen dann noch für unsere Gesellschaft stark machen ist das scheinheilig. Verdammt scheinheilig! Dann gibt es zudem Politiker, die sind zuerst in Firmen und gehen – um dem eigenen Ego einen Schub zu geben – in die Politik. Der oder die war vorher im Vorstand von Hinz & Kunz, baute dort Kacke und nun ist der in der Politik angekommen. Hinz & Kunz gibt auch noch seinen positiven Senf dazu, das ist scheinheilig. Umgekehrt funktioniert natürlich auch: gescheiterte Politiker finden wir wieder in Staatsbanken und in Privatfirmen, in denen sie dann ihre alten Politfreunde an Manipulationen teilhaben lassen. Viele der Politstars kommen von Universitäten; sie haben dort das Studium abgebrochen, Ihre Hausarbeiten abgekupfert und kommen auf irgendwelchen Wegen in die Politik. Das Maulwerk ist gross genug, um mit offenen Armen empfangen zu werden, denn dort sind bereits ähnliche Menschen am Schalten und Walten. Noch keine Minute für jemanden gearbeitet, aber eine grosse Klappe. Dann wird dem Wähler nach dem Maul geredet und der verteilt bei Wahlen seine Gunst – und schwupp ist der Abschreiber oder der Abbrecher auf der Parteileiter nach oben. Diese Menschen werden – ausser reden und fremdes Geld ausgeben – nichts mehr Positives leisten – ausser für sich selber; das ist einerseits kriminell andererseits scheinheilig.

Aber unsere Scheinheiligkeit ist dort nicht zu überbieten, wenn es um Tote geht: massakriert, gefoltert, vergewaltigt. Der Verfasser fand dazu eine irakische Briefmarke, die an das Shuhada-Massaker erinnern soll…

Shuhada-Massaker

Das ist scheinheilig, denn wenn zwei dasselbe tun, ist die Wirkung dieselbe aber unsere Bewertung ist scheinheilig. Als der Friedensnobelpreisträger Obama Libyen bombardieren liess, kamen dort auch Menschen ums Leben. Oder als im Irak Massenvernichtungswaffen gefunden werden mussten und die Engländer und Amerikaner das Land präventiv bombardieren liessen, starben Hunderttausende. Man hatte zuvor den Irak Saddam Husseins aufgerüstet – uns plötzlich stellte man fest, der hat ja mehr Waffen als er haben darf. – Was muss man tun? Schlag nach bei Hitler: ein Feindbild muss aufgebaut werden. Das muss gepflegt werden, damit es in unseren Herzen wachsen und gedeihen kann. Bis auch wir wieder rufen „Wir wollen den Totalen Krieg…!“ – und wenn das dann in das Konzept der grossen Verbrecher passt, dann wird losgeschlagen. Aber gestorben wird immer auf die gleiche Weise und der Übertritt vom Leben in den Tod kann grausam sein. Und aus der Entfernung stellen wir fest: diesem Obama muss man den Friedensnobelpreis verleihen; das ist dann scheinheilig. Und deshalb sollten wir uns niemals manipulieren lassen, alles hinterfragen, und uns dann ein eigenes Urteil bilden und dementsprechend handeln, meint

der Brandstetter

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