Man darf die obige Frage getrost mit einem kräftigen „Jawoll“ beantworten – laut schallend wie auf dem Kasernenhof beim deutschen Militär, aber von anno dazumal. Fehler kann jeder einmal machen, gravierende oder unwichtige, die leicht zu korrigieren sind. Bei den gröberen sollte man niemals, wirklich niemals, den Fehler machen, diesen Fehler mit einem anderen Fehler zu korrigieren. Aktionen dieser Art finden sich in jüngster Zeit viele, es sei nur auf Frau Baerbock verwiesen. Man kommt so in einen Strudel, in einen Sog, wie an Stränden, an denen Baden verboten ist, wegen eben dieser Naturgefahren.
Aber wenn wir weiter ausholen und uns unser Verhalten bei Corona näher ansehen, so finden wir ein zweites Fehler-Syndrom: denselben Fehler nochmals machen, aus Fehlern nicht lernen wollen, können oder sollen. Jeder will raus nach all den pandemischen Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren. Aber muss man dann gleich auf alle Schutzmassnahmen verzichten und die steigenden Infektionszahlen als „ist nicht so tragisch“ abtun. Hick, fick, Tschatschatscha. Ab in den Urlaub – oder ab in die Fussballstadien. Rückkehr ohne Tests, ohne Quarantäne, ohne Vorsicht, ohne Hirn. Brot und Spiele – das kannten schon die alten Römer. Man muss dem Volk seine Freiheiten lassen, bei Laune halten, denn Politiker wollen sich nicht von den materiellen Trögen verdrängen lassen. Wahlen gewinnen, bedeutet beim Trog zu bleiben. Wer sich nicht mehr erinnern kann oder mag: 2020 – Herbst – Tatort Südosteuropa: Rückkehr aus dem Sonnenbad ins trübe Mitteleuropa. Exakt einen Tag hielten sich die Teststationen und Kontrollen an Österreichs Süd-Grenzen, bereits am zweiten Tag wurden alle durchgewunken, wie damals 2015, aufgrund der Einladung von Frau Merkel an die potentiellen Migranten. Der Tatort wird diesmal England, Mallorca, Spanien & Portugal sein. Kontrollen an den Flughäfen? Nix, Nada – wozu auch – soll man den Idiotinnen und Idioten den Tag vermasseln? Im Herbst sind Wahlen und wir dürfen gespannt sein, was Delta oder Epsilon im Herbst mit uns anstellen wird. Grundsätzlich sei noch eine Frage erlaubt: gefällt es uns zu Hause nicht mehr? Müssen wir wirklich fort, um der tristen Heimat zu entfliehen?
Apropos Herbst: der Unterricht per Homeoffice wird wieder nicht funktionieren, dort wo er bisher nicht funktioniert hat. Warum? Zum einen haben die Damen und Herren in den Ämtern im Sommer auch frei, und der Unterricht in analoger Form wird sowieso stattfinden, weil digital ist in vielen Fällen immer noch ein Fremdwort. Und Kinder ab 12 Jahren sollen ja geimpft werden, dann brauchen wir digital nicht mehr, also wozu seinen Hintern heben und….
Und dann das Thema Strom: alles wird elektrifiziert, Brotschneidemaschine, Auto, Eisenbahn und nun kommen die Damen und Herren in den Schaltstellen drauf, dass man sich verschätzt hat. Verschätzt? Nicht verrechnet – nein verschätzt! Sorry, schätzen tut der Opa auf der Ofenbank, wenn er meint, dass das Wetter draussen besser werden könnte. Dann hat der Opa geschätzt. Andere halten sich offensichtlich an den Wetterbericht, der ja immerhin eine Prognose darstellt; aber Präzision sieht doch ob der Unwägbarkeiten anders aus. Braunkohle- und Kohlekraftwerke sollen vom Netz, das ist ja OK, sofern man bei der Filtrierung der Schadstoffe am Limit ist [mancherots schiebt man auch Landschaftsveränderungen beim Abbau der Kohle vor]. Mir kann aber niemand einreden, dass die Hackschnitzelheizung umweltfreundlicher sein soll als ein Kohlekraftwerk, im Bezug auf CO2 – verbrannt werden immer Ressourcen, im einen Fall will man sie halt verkaufen, im anderen hat das politische Fallbeil entschieden. Pech – für den Strom-Konsumenten, denn Strom wird immer teurer, denn für die Stilllegung werden Prämien an die Betreiber bezahlt. Bei modernen Kohlekraftwerken soll es der Fall sein: dieses Jahr bauen, nächstes fertigstellen und in Betrieb nehmen, übernächstes Jahr stilllegen und Prämie kassieren – und der Strom ist schon wieder teurer.
Es ist traurig, dass das Hochwasser in NRW so viele Tote gefordert hat. Eines muss allerdings gesagt werden: der „Sirenentag“ im September 2020 hat aufgedeckt, dass das System nicht funktioniert – also auch hier Systemversagen. Tage zuvor kamen Warnungen, nicht so im TV: 3 Wochen Sommer sind angesagt – da prognostizierten andere schon 250 Liter Niederschläge in 24 Stunden. Es kamen dann „nur“ nicht einmal 200. Warnungen seitens der Behörden gab es erst Stunden bevor die Katastrophe eintrat: am Mittwoch Nachmittag wurden Sandsäcke ausgegeben. Konsequenzen wird es für die Verantwortlichen nicht geben, denn das Wetter ist schuld; käme es vor Gericht, würde es behaupten, dass der Klimawandel Schuld hat – und der, ja der, würde schweigen. Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen!
In einer Sendung (Markus Lanz) wurden einige Punkte aufgezeigt: Tokio hat ein Untertunnelungssystem seiner Stadt realisiert, Kostenpunkt 2.000.000.000 Dollar, darin können Niederschläge ungeheuren Ausmasses aufgenommen werden; der Bürgermeister von Grimma meinte, dass es zB Sinn mache, wenn man in Bäche Erlensetzlinge pflanze, die würden gut anwachsen und einen Bach veranlassen in etwa 15 Jahren zu mäandrieren – aber in Deutschland, müssten da Kommissionen zusammenkommen, beraten, abstimmen, die Bürokratie überwuchere alle diese Massnahmen; die Böden in der Landwirtschaft werden mit den Maschinen, die tlw 30 Tonnen wiegen, enorm verdichtet; in einem Maisacker fällt der Regen direkt auf den Boden, weil das Wasser auf den Blättern keinen Halt habe, detto bei Fichten, Mischwälder müssen wieder her; in Entwicklungsländern, wo man keine Handies habe, würden Personen auf Fahrrädern durch die Orte fahren und die Leute mündlich warnen [in unserem Ort gibt es einige Sirenen, die samstags 12:00 einem kurzen Probealarm unterzogen werden; als Kind erinnere ich mich noch, dass ein Gemeinde-Ausrufer in der Ortschaft unterwegs war, um mit einer Glocke Neuigkeiten anzukündigen] – und das funktioniere auch dort in den Entwicklungsländern; wir sehen, wo Deutschland mit all seinen Apps und sonstigem technischen Krimskrams steht: es ist hoch bürokratisiert und erreicht trotz den vielen Formularen und all dem Papier nicht einmal den Status eines Entwicklungslandes.
Wir erkennen: der Homo sapiens ist nicht wissend, er macht Fehler, er kittet unsinnige Entscheidungen mit neuen Fehlern und er ist nicht lernfähig – vielleicht will er darum KI, Künstliche Intelligenz – meint…
…Der Brandstetter