Über das N-Wort

In der Zwischenzeit haben viele mitbekommen, dass man nicht mehr Neger sagen darf, so die Diktion meist links grüner Zeitgenossen. Es ist eine Minderheit, die allerdings massiv durch Massenmedien & Co Einfluss auf unsere Sprachgestaltung nehmen wollen. Unter ihnen befinden sich viele Frauen, die vermutlich erwarten, dass sie ihre eigene gesellschaftliche Position dadurch stärken können, wenn man afrikanische Völker nicht mehr in einen N-Topf wirft; allerdings kommen sie dennoch oft nicht über eine Quote hinweg. Dabei geht es in Wirklichkeit ja wieder einmal nur um Geld- und Weltpolitik und nicht um das N-Wort per se. Als vor Jahren Muammar al-Gadaffi gemeinsam mit dem Südafrikaner Nelson Mandela versuchte, die afrikanischen Völker aus der Knechtschaft der Imperialisten in die Freiheit zu führen, wurde der libysche Präsident bekämpft und letztlich irgendwo in der Wüste entsorgt. Heute über ein N-Wort zu diskutieren oder anzuwenden ist geradezu eine Verhöhnung aller Völker Afrikas. Sie sind weiterhin versklavt, in einer anderen Form als früher. Im Kongo arbeiten Kinder in Gruben unter Tage für verschiedene Warlords, die dann die Ernte seltener Erden an multinationale Konzerne verhökern. Die Gelder, die von Gadaffi lange vor seiner Flucht aus Libyen ins Ausland verbracht wurden, sind noch heute eingefroren und werden dem libyschen Volk vorenthalten – Gelder, die dringend in den Wiederaufbau dieses Landes gesteckt werden sollten. Und dort machten Interims-Regierungen Geschäfte mit dem Norden und verscherbelten vor allem Rohöl an Industrienationen, um sich am Markt wiederum Waffen zu organisieren. Und bei uns macht man sich Gedanken um das N-Wort, da kommt bei mir der Verdacht auf, man tut es ausschliesslich, um abzulenken.

Es gibt ja auch noch andere Wörter, die man nicht mehr sagen sollte. Mir wurde etwa von der besten Ehefrau von allen untersagt, ich dürfe das A-Wort nicht mehr sagen. Nun verwende ich halt dieses A-Wort und formuliere um in: so ein A-Wort. Das macht natürlich mir etwas weniger Freude, denn das Gegenüber lächelt oft freundlich, weil viele Zeitgenossen nicht mitkommen, wenn ich statt A-Wort A-Wort sage; das trägt wirklich zu Deeskalation bei. Ich kann es jedem empfehlen und es beweist, dass man auch hin und wieder seine Ehefrau hören soll.

Ein nächster Begriff: das D-Wort. Den Grünen Deutschlands wird unterstellt, sie wollten den Begriff Deutschland aus dem Vokabular ihres Wahlprogramms streichen. Warum auch immer man sich bei den nicht immer so Umweltfreundlichen zu diesem Schritt entschlossen hat, es wird Verwirrung stiften, denn D-Wort ist ein gut eingeführter geographischer Begriff. Auch wenn D-Wort immer kleiner wurde, nach Verhandlungen in Versailles und Jalta wurden dem D-Wort immer wieder Gebiete weggenommen, so ist das Land dennoch nicht bedeutungslos geworden – vielleicht nach der nächsten Wahl, wenn denn die Bürger sich auf einen linken Kurs eingewählt haben werden, ja dann, dann vielleicht. – Jedenfalls die Vorboten haben sich eingestellt – Schauplatz: Tonhalle Düsseldorf. Die Geschäftsleitung will keine Werbung für den Barden Heino machen, der darin am 8.10.2021 einen D-Wort-Liederabend präsentieren will [Grund: städtische Räume dürfen kein Ort für Hetze sein]. Mein Rat: macht’s einfach „a Hetz“, wie man in Wien sagt! – Und: Noch 2016 forderte die CDU „Die Sprache der Bundesrepublik […] ist Deutsch“ – Zusatz: das ist unsere Forderung für die Erweiterung des Grundgesetzes! 2018 sprang die AfD per Initiativ-Antrag [Deutsch ins Grundgesetz!] auf den lahmen Bundestag-Gaul auf – seither will die CDU die nun als lästig empfundene deutsche Identität abschütteln [aus Wiener Sprachblätter 2021 (71/2 p. 48)].

In D-Wort war es nun lange Zeit Mode, nicht mehr Kanzler-Frage zu sagen, sondern statt dessen K-Frage. Schämt sich der Bürger, ob des derben Wortes Kanzler? Oder geht es hier um versteckte Genderisierung? Denn alle erwarten die vergessliche Völkerrechtlerin, Frau Annalena Baerbock, als K. Man will offensichtlich die Herren Laschet & Scholz von vornherein einer Quotenregelung zuführen – deshalb das versteckte K statt Kanzlerin. Aber dann müssten die Journalisten auch so ehrlich sein und nur mehr von einer Kanzlerin schreiben, denn die Frau Baerbock wird von den grün-linken Schreiberlingen damit schon ins Bundeskanzleramt hineingeschrieben. Dies ist natürlich zutiefst unehrlich, aber Zeitungen waren dank Presseförderung in neuerer Zeit in eine bestimmte Richtung orientiert. Man fragt sich, warum manche Diktatoren keine Presseförderung einführen; dann müssten sie die Gefängnisse nicht mit unliebsamen Journalisten füllen. Das wäre ein Beitrag zur Verwaltungsvereinfachung und würde die Justiz entlasten!

Natürlich können solche Vereinfachungen zu Missverständnissen – denken wir an das L-Wort. Man darf vielleicht nicht mehr Loser sagen, weil das eine Person diskriminiert. Doch was ist, wenn ein anderer unter L nicht Loser meint, sondern etwa Laschet. Dann würde der Satz „dieses L-Wort wird die Wahl verlieren“ in einer Zweideutigkeit enden; man würde stets aneinander vorbeireden. Es käme vielleicht auch zur Deformation der Oralregionen bei den Menschen: wer täglich nur mehr wenige Worte artikuliert, wird mit der Zeit diese Fähigkeit zum Artikulieren ganz verlieren – es käme zu einer fast totalen Degeneration der oralen Zone – wir würden nur mehr grunzend aneinander vorbeireden und müssten – ob der Missverständnisse – vermehrt das A-Wort verwenden. Und das alles nur wegen der Bevölkerung südlich des Mittelmeeres.

Auf Facebook ist das H-Wort verboten. Unlängst habe ich einen Link auf eine meiner philatelistischen Seiten gelegt, in dem Adolf H. erwähnt wurde: FB durchsucht verlinkte Seiten nach dem H-Wort und ich bekam eine Verwarnung von FB – man werde meinen Account löschen. Nun werde ich es mit Mao und Stalin versuchen, mal sehen, ob ich verbannt oder nach Sibirien geschickt werde. Selbstverständlich darf man auf FB keine Briefmarke von H-Wort zeigen; die Marke muss unkenntlich gemacht werden.

Dann gibt es noch das Z-Wort, das unlängst ist einem Spiegel-Interview verwendet wurde. Man war sofort bemüht, aufzuklären, dass das Z-Wort Sinti und Roma umfasse; dass Ihnen von den Nazis nach dem Leben getrachtet wurde. In der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) fand ich folgende Erklärung: Irritierend daran ist, dass viele der Angehörigen dieser Minderheit sich selbst als Zigeuner bezeichnen. Den Plural ihrer Eigenbezeichnung, Roma, kennen sie allenfalls vom Hörensagen, aber weder die männliche Form Singular (Rom) noch die weibliche Form (Romni) ist ihnen geläufig. Irgendetwas stimmt da nicht. Doch was?

Bemerkenswert finde ich auch die neue Benennung der Sars-Covid-19-Stämme und Mutationen. In Europa sind wir Alpha, Südafrika ist Beta und Indien Gamma. Dies erfolgt wegen Vermeidung einer Diskriminierung. Allerdings Alpha für Europa finde ich nicht so gut, denn Alpha ist wieder einmal der erste, denken wir an das Alpha-Tier, und der Südafrikaner nur Zweiter und der Inder gar nur der Dritte. Das darf man diesen Leuten doch auch nicht antun. Da noch ein paar Buchstaben frei sind, könnte man E-Wort, S-Wort und I-Word einführen. Das wäre sinnvoll, denn nun wird wirklich niemand mehr diskriminiert, meint

der Brandstetter

Damit der Leser noch mehr Nutzen von diesem Beitrag hat, sollte er weiter lesen: Vermeiden Sie bei Bank-Überweisungen in gewisse Staaten deren Bezeichnung – etwa Iran, Sudan oder Libyen. Es macht Sie verdächtig – steigen Sie besser auf angepasste N-Worte um. Dass es sich hier nicht um Diskriminierung bestimmter Personen in bestimmten Staaten handelt, ist selbstverständlich. Es geht ausschliesslich darum, Sie davor zu bewahren, dass Sie eben mit diesem Personenkreis Waffen- oder Drogengeschäfte abwickeln. Es gibt eben verschiedene Neger, gute und böse – sprich N und nicht-N. Überlassen Sie den Handel mit Drogen seriösen Staaten, wie etwa der USA.

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