Widersprüche

Nun leben wir über einen Monat mit Corona – um genau zu sein, nicht alle, sondern wir, reduziert um jene Menge an bedauernswerten Personen, die verstorben sind. Im Zuge der Nachrichten rund um Corona stellt der Bürger fest, dass für ihn keine Mindestvorsorge bestanden hat, weder an Medikamenten, Desinfektionshilfen, Gesichtsmasken und Gummihandschuhen. Viele sprechen inzwischen von einer Katastrophe, eigentlich sind es mehrere, nämlich Corona und all die Unzulänglichkeiten, die aufgetreten sind. Das macht misstrauisch! Wichtig zu wissen: es liegt nicht an Corona, es liegt an der Politik, genauer gesagt: an den Politikern – und zwar allen Couleurs.

Und die Presse macht das Spiel gerne mit. Zum Beispiel kursierte eine Zeitlang die Meldung, Gesichtsmasken würden nichts nützen. Die Meldung stimmt natürlich, vor allem dann, wenn man keine kaufen kann. Und das lag nicht an den Hamsterkäufen Einzelner! Dass auch das Heer in Deutschland zu wenig an Schutzausrüstungen hat, verwundert nicht wirklich. Auch Panzer starten nicht und Helikopter bleiben am Boden. Wie wäre es mit der Meldung „Wir brauchen kein Heer!“ – OK, ganz so falsch wäre es ja wirklich nicht.

Dann suchte man nach einem Sündenbock und der war rasch gefunden: ein Barkeeper im Skiparadies in Ischgl, der, ja der ist schuld. Er ist der erste Patient, der verteilte Corona in die ganze Welt! Dass der Bursche aus Deutschland kam, wurde erst später im Kleingedruckten erwähnt. Und die Schihaserln und die Rammler, die den Zauber der Berge auch noch nach der Dämmerung geniessen wollten, die haben sich alle beim „Patient Nr. 1“ angesteckt. Wer den Betrieb in den Bergen kennt, weiss, dass man da nicht zimperlich ist, tanzen – je näher umso besser, saufen bis zum Umfallen, und Aufreissen, was das Zeug hält. Ein beliebtes Spiel sei das Bewerfen des Getränkes des Nachbarn mit einem Tischtennisball, wenn man nicht so gut trifft, dann versucht man es mit Druckluft, die in den eigenen Backen erzeugt wird. Corona-Übertragung? Hä? Nie gehört!

Dass viele nach dem Karneval in die Berge kamen, wird verschwiegen. Der Aschermittwoch wird in den Bergen verdrängt, denn die Saison geht exakt bis Ostern. Dann sucht man andere Eier.

Und eines Tages brauchte man Desinfektionsmittel – oh Schreck! Keines da, was stand dann in der Presse: Seife wirkt besser, weil es die Hülle um die Corona-Viren sprengt. Ja, das verwenden alle, oder desinfizieren die in den Krankenhäusern etwa falsch?

Das Gute an Corona ist, dass man so nach und nach erkennt, dass man auch von Hause aus arbeiten kann, zumindest am Bildschirm. Das Homeoffice ist aber ein alter Hut, viele Frauen produzieren in Heimarbeit viele Produkte des täglichen Lebens, oft erfolgt die Bezahlung aufgrund produzierter Stücke und nicht nach abgesessenen Stunden. Man nennt es Akkord. Diese Erkenntnis, dass man nicht täglich im Stau stehen muss, um zur Arbeit zu gelangen, sollte auch nach Corona im Gedächtnis bleiben. Wird es aber nicht – wetten?

Ja und ein wichtiges Thema: WC-Papier. Ich gestehe, wenn man keinen Notvorrat hat, dann kann es in Zeiten wie diesen zu Engpässen kommen, weil es Zeitgenossen gibt, die nicht einmal am Tag kacken, nein, die haben permanent Durchfall. Wahrscheinlich kann man überteuertes Material nun auch in Ebay besorgen. Auch die Weltmarktpreise für Gesichtsschutz stiegen von 6 Cents auf 6 €uro. Hier konnte man feststellen, dass der Deutsche mit Anglizismen Probleme hat; Leute, ein Cent Mal zwei sind zwei Cents – man könnte auch zwei von Hundert sagen, aber das ist dann wohl zu hoch! Wer rechnet heute noch ohne Taschenrechner?!

Und wie war das mit den Medikamenten? Finden Ärztekongresse nur mehr in Europa statt, etwa in Lech, und produziert wird in Indien oder China? Es stimmt nicht, dass wir uns die Arzneien nur leisten können, weil die dort produziert werden. Nein, es geht um Gewinne, um Provisionen und Ärztekongresse zB in Lech, die man finanzieren muss.

Ja, und jetzt wird zugesperrt – überall dort, wo sich Menschen nahe kommen. Geschäfte, Kirchen, Schulen und Bordelle – ricke racke zu – von Amts wegen. Schon werden aber Rufe laut, man könne, nein man solle oder müsse diese Massnahmen lockern. Vielleicht darum, weil wir mit Gesichtsmaske im Café sitzen könnten, ohne andere anzustecken; oder sucht man bereits einen neuen Barkeeper? Ein neues Opfer? Oder geht es nur um Profit?

Und nun haben die Eltern ihre Kinder in Obhut. Nix mehr Oma, Opa, Kita, Schule! Daheim lernen, via Aufgaben, die per Mail vom Lehrer kommen, oder von der Lehrerin. Und so ein Computer steht ja überall zu Hause herum. Mama, wie geht das mit dem Einmaleins? Hier wird an einer Zweiklassengesellschaft geschraubt; aber wir brauchen ja keine Produzenten, die sind ja alle in China und Indien, wir brauchen Versicherungsspezialisten, Banker und vor allem Verwaltungsfachleute. Der Teutone will ja so gerne verwaltet werden.

Dann kommen irgendwann die Politiker zu Wort – in Interviews, Sendungen, in denen sie sitzen dürfen und befragt werden, sich wichtig machen dürfen – und dann ist der Tenor „Wir“ wir ermöglichen, wir gewähren, wir machen, wir tun, wir geben – hä? Einen Scheissdreck tut ihr – wir tun, wir ermöglichen uns, wir gewähren uns, wir machen uns….. merkt Ihr denn nicht die Kacke, die Ihr verzapft. Merkt es nicht der Bürger – nein – der ist geblendet von 3.000, 6.000 oder 9.000 €uros, die er sich selbst zukommen lässt – Hallo Bürger, ihr bekommt das nicht geschenkt, Ihr zahlt das irgendwann zurück – und wenn nicht, ist der Euro an der Wand, Ihr bekommt Notunterkunft auf dem Kartoffelfeld und wer noch was retten konnte, bekommt eine Zwangshypothek eingetragen. Die Politiker verwalten nur, der Bürger will verwaltet werden…. und die Banken sind nur Handlanger für Hintermänner, oder sollte man sagen Hinlanger?

Und die Vorwehen zu den Nachwehen? Die gibt es auch: Gesichtsmasken sind Masken wie im Fasching. Firmen können sie produzieren, obwohl sie sonst Unterwäsche herstellen. Wehe, man nimmt dann in dem Zusammenhang das Wort „Schutz“ in den Mund oder druckt es auf das Etikett – dann sind die Abmahner schon vor der Tür. Es sind Masken zur Abdeckung – Teufel komm raus, dann druckt halt das drauf – oder gebt bekannt, wir wollen, aber dürfen nicht, dann macht was Ihr wollt! Schützt Euch mit Klopapier!

Und was schreiben die Verschwörungstheoretiker? Leute mir gefällt das: also die Wuhaner, denen hat ein böser Mensch das Virus unter das Kopfkissen gelegt. Von dort kam es nach Europa, über den bekannten bayrischen Autoteilezulieferer, den wir aus den ersten Tagen kennen und dessen Mitarbeiter sofort in Quarantäne kamen. Grosse Städte wie Peking oder Schanghai gingen leer aus, weil von den Chinesen gesteuert. Das Virus kam nun nach Europa, infizierte hier die Bevölkerung (vor allem Barkeeper) und die Börse, und nun können oder konnten die Chinesen sich preisgünstig auf dem europäischen Markt einkaufen. Die Chinesen haben schon lange einen Impfstoff, impfen sich selber – wir gehen leer aus. Ja, das hat was für sich, wenn man den Schlitzaugen permanent unterstellt, sie würden die Zahlen manipulieren, dann haben wir Rundaugen halt das Nachsehen, vor allem, wenn man all den Unsinn glaubt!

Und Stellen, wie die WKO sind plötzlich überlastet? Hallo, Haider wollte keine Pflichtmitgliedschaft mehr, Ihr habt Euch bis hierhin durch politischen Schutz gerettet und jammert jetzt, dass ihr Hunderte von Mails beantworten müsst – wohlgemerkt – Serien-Antwort-Mails. Allen dasselbe, das könnten auch die Buben und Mädels, die jetzt Hausaufgaben via Internet bekommen. Nur – die würden das vielleicht mit Freude machen!

Schlimmer könnte es nicht kommen, tönt es hin und wieder. Doch, meine ich, setzt doch einen Angelernten ins Atomkraftwerk, der irgendwelche Regler nach Gutdünken verschiebt, und schwubbs – haben auch wir eine Kernschmelze. Und deswegen kommt es zu einem Blackout und dann – haben wir keine Jodtabletten, keine Notaggregate, keine – ich weiss nicht was, ich überlasse das der Phantasie jeden Einzelnen. Dann können die Politiker nur hoffen, dass zu allem Unglück noch ein Himmelskörper auf der Erde einschlägt, denn dann dürfen die nach dem bösen Erwachen sagen, „wir sind unschuldig, es war der Komet“… und dann ist es gut so, denn man muss mit Politikern und all ihren Widersprüchlichkeiten Verständnis aufbringen…

…meint „Der Brandstetter“

Man darf nicht jammern und meinen, die Politiker hätten keine Ahnung; allerdings trifft das öfters zu; meist haben diese Politikerinnen und Politiker (gemerkt neuer linksgrüner Chargon!) einen kurzen Werdegang: Studium, Kurs: Wie spreche ich zu Bürgerinnen und Bürger (sprechen, deren Reden und Ansprachen verfassen andere); ja und dann kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen Partei und Öffentlicher Institution (zB Eintritt in eine Partei und Beginn der Lebensarbeitszeit in einer Gemeinde, Stadt, bei Land oder Bund). Nach und nach erfolgt Freistellung zur politischen Tätigkeit und weil dieser Personenkreis auch Firmen unentbehrlich scheint, kommen sie nach und nach zu Aufsichtsratsposten – auch hier eine Wechselwirkung zwischen Partei – Institution – Firma. Sieht man sich das Profil dieser Politikerinnen und Politiker an, stellt man fest, dass solche Personen auch Ministerinnen- und Ministerposten besetzen – oft kommen sie in Kritik wegen Mangel an Sachverstand. Wundert es? Nein, denn wer sein Leben noch nie „arbeiten“ musste, der hätte eigentlich in verantwortungsvollen Positionen nichts verloren.

Written by

No Comments Yet.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.