Klimawandel

Wir alle merken es: ein Klimawandel hat unseren Planeten erfasst – er hat Fieber bekommen – er kränkelt vor sich hin. Die einen behaupten, diese Krankheit sei vom Menschen verursacht, andere sind sicher, dass dies nicht der Fall sei. Heute wollen wir aber nicht über diese Krankheit diskutieren; wir überlassen das im Moment den anderen.

Ich meine den Klimawandel, der unsere Gesellschaft erfasst hat: die jungen Leute werfen ihren Eltern vor, sie würden nichts gegen die Krankheit unseres Planeten tun. Dabei versuchen die Eltern doch, ihren Kindern nur das beste zu geben: gemeinsame Zeit, Geld und Bildung. Dafür gehen beide Elternteile arbeiten, denn einer alleine schafft es nicht, eine Familie zu ernähren. Das liegt wiederum an unserem kapitalistisch ausgerichteten Gesellschaftssystem. Papa arbeitet bei einem Metallverarbeiter und Mutti ist Sekretärin im benachbarten Braunkohlewerk. Die Familie kann sich so ein Zweitauto leisten, um zu ihren Arbeitsstellen zu gelangen. Die Wohnung ist ein Neubau im Aussenbezirk einer schönen Stadt. Dennoch meinen alle, im Urlaub müsse man weit weg fliegen. Und seit kurzem diskutiert man innerhalb des Familienverbandes, ob das alles seine Richtigkeit habe. Die beiden Kinder machen ihren Eltern massive Vorwürfe, sie würden durch ihr Handeln, ihnen, den Jungen keine schöne Zukunft auf dieser unserer Erde hinterlassen. Sie fordern neue Fahrzeuge: Diesel habe ausgedient, Stromer seien „in“ und wären für die Umwelt besser, jener Umwelt, in der sie eines Tages leben müssten. Vater soll doch seine Stelle wechseln – in einen Betrieb, der sich mit anderen Produkten befasst – mit Produkten, die der Umwelt nicht schaden. Und Mutter würde sowieso früher oder später ihre Stelle im Braunkohlewerk verlieren – dafür würden sie eigenhändig sorgen, denn morgen Freitag, sei schon wieder eine Demo in der Stadt angesagt.

Wir können uns vorstellen, wie vergiftet das Klima des Zusammenlebens in dieser Familie geworden ist. Nach und nach kommt es zu lautstarken Diskussionen, die meist damit enden, dass sich die Familie in getrennte Räumlichkeiten zurückzieht. Das ist nun eine andere Form des Klimawandels – einer, der unsere Gesellschaft eines Tages spalten wird, wie eine atomare Reaktion. Dabei wollen die Jugendlichen nicht auf all den Luxus verzichten, der indirekt durch die Firmen, in denen die Eltern arbeiten, in ihr weiss getünchtes Heim kommt.

Man sollte sich nun fragen, ob hier Absicht mit System hinter der Sache steckt. Man behauptet ja, der Klimawandel habe sich erst seit den 1980er-Jahren eingestellt, weil wir zu viel CO2 in die Umwelt gelangen liessen. Aber seien wir ehrlich, das hat doch niemanden interessiert. Ja, manche machten sich wichtig und prophezeiten etwa einen Anstieg der Weltmeere so um 2050 – aber sonst hörte und sah man doch nichts. Die Politiker kamen zwar immer wieder zusammen und gelobten Besserung bei der Befriedung der Kriege, bei Umweltproblemen – sie flogen nach Hause – und was passierte? Richtig: nichts. Die Kriege gehen weiter, der Wunsch nach billiger Energie ist ungebrochen – um 1990 siegte der Kapitalismus nun auch im Osten Eurasiens. Der Dollar blieb die Leitwährung, wer nicht parierte, wurde bombardiert. Irgendwann blühten die Blumen im arabischen Frühling. Migranten aus vom Krieg heimgesuchten Ländern vermischten sich mit Wirtschaftsflüchtlingen und strömten in jene Länder, wo Milch und Honig fliessen. Europa hatte ein neues Problem: Einwanderer zuhauf. CO2 war noch immer kein Thema – man versuchte sich da und dort mit Assimilation der Zuwanderer. Nach Merkels Worten „Wir schaffen das…“ – irgendwann danach versuchte sich ein Mädchen aus Schweden im Schulschwänzen. Eigentlich wäre das egal gewesen, aber die Presse, der Mainstream zeigte die Göre immer wieder – mit und ohne Plakat, mit und ohne Schulranzen – aber aus jeder Zeitung sah man das Gesicht, dem plötzlich die Jugend nacheiferten. Sie und „man“ verweigerte den Schulbesuch am Freitag, diese übersättigten noch ungebildeten Jugendlichen wurden plötzlich von der Presse hofiert. Zu den Schülern gesellten sich Studenten, CO2 war plötzlich wichtig geworden – man zog alle Register, um nachzuweisen, dass Eisbären nur mehr ein paar Eisschollen zum Überleben hätten. Politische Parteien, sprich jene links der Mitte, engagierten sich nun gemeinsam mit der Jugend – auch die politische Mitte fand nun Gefallen an den Slogans, Klimakonferenzen schrieben CO2 auf ihre Fahnen. Wer den Klimawandel leugnete und leugnet wird derzeit als Nazi beschimpft, als schlechter Rechter.

Und man (wer immer „man“ ist) trug diesen Streit in die Familien, dorthin, wo die kleinsten Einheiten der Gesellschaft dafür sorgen, dass eben diese Gesellschaft in Freiheit und Wohlstand leben kann. Und so muss man fragen – wem nützt es – cui bono?

Seien wir doch ehrlich: eigentlich gehen uns ein paar Insulaner, denen das Wasser irgendwann einmal bis zum Hals stehen wird und auch die Eisbären auf ihrer letzten Scholle am Arsch vorbei…

….meint „der Brandstetter“

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