Klimawandel

Der Wandel des Klimas ist so eine Sache. Wie immer verstehen verschiedene Leute Verschiedenes, manche verstehen auch überhaupt nichts. Frägt man einen Suaheli, was er zu Klimawandel meint, so wird er mit der Schulter zucken, ausser er hätte in Berlin studiert. Dabei könnte es sein, dass ihn der Klimawandel direkt betrifft. Andere, die wohl in Berlin studiert haben, werden vielleicht behaupten, dass es sich beim Klimawandel um ein Gerücht handle, ausserdem könnte mancher betonen, sei ihm das egal, denn er habe zu Hause eine Klimaanlage. Wieder andere werden behaupten, dass das nicht nur Männersache sei, auch Frauen würden eine Klimaanlage nutzen. Wir sehen, wieder einmal ist alles konfus. Fragen wir den Mann von der Strasse (rein hypotetisch könnte es auch eine Frau sein), so wird er oder sie antworten, dass früher alles anders war. Besser? – haken wir nach. Nein, nicht unbedingt. Früher musste man mehr Schnee schaufeln. Allerdings, wird gleich eingewendet, hätten die Kinder viel grössere Schneemänner bauen können, jetzt sei alles anders. Nein, nur der Schelm denkt jetzt an Schneefrauen, aber den Genderwahn, den gab es damals auch noch nicht (Anm. der Redaktion).

Szenenwechsel: jetzt kommt wieder die Zeit, wo man schon an den Winter denkt, warum? Richtig, es ist die Zeit, wo es Schneeschaufeln zum Sonderpreis gibt, wo Frostschutz angeboten wird, weil der Winter ja kalt werden könnte. Doch halt: wer wird gleich in Panik geraten und jetzt zugreifen? Nur ein Narr, ein Uninformierter (Vorsicht vor Autokorrektur, denn die könnte daraus einen Uniformierten machen) langt jetzt zu, ausser – da war jemand am Werk, der alle Register des Verkaufens beherrscht. Heute werden die Verkäufer geschult, natürlich auch die Verkäufeinnen. Alles was schwer zu tragen ist, etwa 5 Liter Frostschutzmittel, wird eher beim Ausgang platziert. Kommt der genervte Kunde zur Kasse ist der rasche Griff zum Kanister vorgegeben. Frostschutzmittel ist meist blau eingefärbt, diese Farbe suggeriert Nord- oder Südpol und wir langen zu. Ausserdem stellen die guten Verkäufer niemals eine komplette Palette zum Verkauf auf, denn da könnte der Kunde ja meinen, es sei ein Ladenhüter. Stünde nur mehr ein Kanister auf der Palette, schwupp, wär der weg. Wir sehen: Klimawandel ist relativ – nicht nur für unseren Suaheli. Wir kaufen Frostschutz aus ganz anderen Motiven, denn würden wir wissen, dass es wärmer wird, würden wir niemals einen Kanister Frostschutz kaufen, niemals. Es sind weitaus niedrigere Beweggründe, die uns zulangen lassen. Oder wer würde sich einen frischen Wurstsemmel kaufen, einen in den frischer Salat eingelegt wird und die Wurst einen so frischen Eindruck macht, dass man da sofort reinbeissen würde, also wer? Vor allem, wenn der potentielle Wurstsemmelkäufer mit vollem Bauch einkaufen ginge?

Woran erkennen wir nun den Klimawandel? An den geschrumpften Schneemännern? An den Durchschnittstemperaturen? Weil wir schneller einen Sonnenbrand bekommen? Weil wir eher nach Skandinavien in den Urlaub fahren, statt nach Spanien Jamaika zu fliegen.Und selbst wenn wir nun erkennen, jawoll, es ist wärmer geworden, wer ist da nun schuld daran? Dazu gibt es viele Theorien, einen würde ich von Schuld freisprechen, nämlich unseren vorerwähnten Freund aus Afrika. Ist es die Verschiebung der Erdachse, die geringere Nähe zu Sonne, deren Sonnenflecken? Oder sind es die 28.000 Flugbwegungen – täglich – in Europa, oder sind es die hunderttausenden Autofahrer, die einsam in ihrem Karren sitzen und an den Autobauern verzweifeln, die sie über den Tisch gezogen haben? Oder sind es die Rindviecher in Argentinien, die zuviel Methan in die Luft furzen? Antwort: Nichts Genaues weiss man nicht – ausser natürlich die Politik, die weiss ja immer alles, und das auch noch besser! Viele werden jetzt mit dem Goldenen Mittelweg argumentieren: wir alle sind es, auch der Suaheli gehört in diese Rechnung, wir alle…

…meint „Der Brandstetter“

                  

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