T.R.A.M.M.B.B.

Die Welt steht Kopf – ein Aussenseiter wird neuer US-Präsident. Nein – kein Gefasel von Politik. Wir wollen in die Natur hineinsehen und hören, was wir von ihr diesbezüglich lernen können.

Entsteht in der Natur ein Vakuum, so wird dieses umgehend nachbesetzt: die Vogelgrippe rafft ein paar Vogelarten ganz besonders hinweg, so steigt die Rate der Neugeburten bei eben diesen und anderen Arten. Der Platz wird mit anderen Tieren wieder aufgefüllt. Ob dann das Gleichgewicht in der Ökologie wieder hergestellt ist, könnte untersucht werden (etwa, sind nun die Veganer oder die Karnivoren im Vorteil). Es kann aber durchaus sein, dass die Karnivoren nun einen leichten Vorteil haben, allerdings sind die vorhandenen zu fressenden Tiere ebenfalls dezimiert worden, so könnte sich der augenscheinliche Vorteil rasch in einen Nachteil, sprich Hungersnot, verwandeln. Ist das Gleichgewicht erst einmal gestört, dauert es doch eine Weile bis es sich normalisiert und das Pendel für alle Lebewesen angemessen ausschlägt. Wir sprechen dann vom ehemals vorhandenen „Status quo“. Doch können Unglücke wie Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Epidemien durchaus beglückend wirken: denken wir an die Spanische Wegschnecke – wer würde der nachtrauern, wenn etwa eine Epidemie diese Tiere hinweg raffen würde – alle – und vor allem alle ohne Ausnahme? Es wäre dann zwar der ehemalige Status quo aus den 60iger, 70iger oder achziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder hergestellt. Es könnte nun aber passieren, dass diese Schnecken jemandem abgehen und dabei denke ich nicht primär an die Hersteller von Schneckenkorn. In der Natur gibt es zahlreiche Symbiosen und Affinitäten, wechselseitiges Gebraucht-Werden und Abhängigkeiten. Ohne die Wegschnecken würden etwa Moose im Rasen überhand nehmen, das führte zu einer Reduzierung des Klees, und nun wiederum hätte ein Bläuling für seine Nachkommen kein Futter mehr. Der müsste auswandern…

Das „Was-wäre-Wenn“ ist auf den Menschen nicht so leicht umlegbar, denn der Mensch versteht es zu handeln: emotional, rational oder einfach nichts tun, eine Katastrophe aussitzen. Vulkanausbruch, AKW-Unfall, ein neuer Präsident oder ein paar Tage einfach nur krank. Es gäbe die unterschiedlichsten Reaktionen – alle in ein Muster passend wie vor beschrieben. Medien wirken bei den Reaktionen wie ein Katalysator: wie beruhigend ist es doch zu lesen, dass nach einem AKW-Unfall keine Gefahr droht. Wie schnell lassen uns Medien vergessen, dass wir ein paar Stunden zuvor TTIP nicht wollten – unter keinerlei Umständen – und nun: der neue Präsident ist gegen TTIP, will es uns nicht mehr aufreden, wie der Rosstäuscher seinem kranken Pferd – und nun: plötzlich sind Arbeitsplätze in Gefahr, der Export funktioniert nicht mehr – das System bricht zusammen. Was meinten die Medien vor der Wahl: wir, nein die drüben, bekommen eine neue Präsidentin, zwar kein Idealfall, aber dennoch besser als dieser Tupetträger. Und die Wahlprognosen – wie verliefen sie denn: Clin gibt den Ton an, der Unsympathling ist weg, keine Chance, nie und nimmer – und nun, ist er da der Herr Präsident. Mathematisch gesehen war die Sache wohl klar, wie Algebra: Wird nicht C, so halt dann T. Eine Win-Win-Situation – sprich 50:50 

Was können wir daraus lernen? Erstens: Totgeglaubte leben länger, zweitens: glauben Sie nicht alles was in der Zeitung steht oder im TV präsentiert wird, überspitzt gesagt, glauben Sie nicht unbedingt an den Weihnachtsmann und daran, dass die Spanische Wegschnecke aussterben könnte, meint

„Der Brandstetter“  

 

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