DSM

Eigentlich, weil Ostern vor der Türe steht, wollte ich über "Eier" meinen Gedanken freien Lauf lassen. Denn manche beschäftigt der Gedanke, ob nun das Huhn oder das Ei als erstes geboren wurde. Das Thema ist aber ausgelutscht und deshalb habe ich es verworfen.

DSM ist wissenschaftlicher – oder auch nicht. Diese Buchstaben stehen für  "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" – zu deutsch "diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen". Also kurz und verständlich ausgedrückt: es geht darum, ob jemand einen Vogel hat und falls ja, welchen. Man kann natürlich die verschiedensten geistigen Störungen katalogisieren und in ein Schema pressen – allerdings bleibt das Schema künstlich und da es sich ja um Persönlichkeitsstörungen handelt, müsste es jeweils ein eigenes Schema geben, ähnlich der personalisierten medizinischen Hilfe, die eigentlich unbezahlbar ist. Da gefällt mir der alte chinesische Weg schon besser: der Arzt bekommt mein Geld, wenn ich gesund bin. Bin ich krank, dann haben er oder seine Medikamente versagt und er bekommt keinen müden Cent mehr. Viele kranke Leute führten in China dazu, dass die Ärzte verarmten, in unserer Zeit werden sie reich. Und damit der Reichtum sich vermehrt, werden zudem noch viele Sonderleistungen erbracht: Hüften, Knie und Herzklappen werden ausgetauscht, nein, nicht weil es dann dem Patienten danach besser geht, nein, nur die Geldtasche des Arztes ist praller geworden und die Spitäler sind ausgelastet.

Ups – zurück zu DSM: was ist nun eigentlich eine psychische Störung? Sind wir ausserhalb der Anstalt "normal" oder vielleicht doch die drinnen? Und was ist normal? Wir sehen sofort: unsere Gesellschaft und der Zeitgeist vermitteln uns, was "Normalität" ist. Somit muss man den Zeitgeist manipulieren, Krankheiten erfinden und definieren, katalogisieren – schwupps, kann die Pharmaindustrie ein Mittel dagegen entwickeln und schon füllen sich deren Kassen. – Verschwörungstheorie und Verschwörungstheoretiker ruft da die Industrie! Oder sie schweigt und sitzt die Sache aus. 

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, Personen, die dieses System nicht lieben, zu eliminieren: wir kennen das und zitieren, gerne das Dritte Reich. Juden und Homosexuelle waren damals nicht "normal" und "systemkonform". Wir müssen aber nicht so weit zurückschauen: als politisch extrem "Linker" oder "Rechter" hast Du keinen Anspruch auf Staatsdienst und spätere Pension. Nörgler und Systemverweigerer sind nirgends gerne gesehen. Sie sind Träumer, ungeliebte Kritiker oder eben psychisch Kranke. Nun haben wir die Kurve gekratzt und sind wieder beim Thema: "Übermässiger Oppositionsgeist gegen die Obrigkeit" ist eine psychische Krankheit, die eines Tages behandelt werden muss, zumindest mit ein paar Tröpfchen oder Pillchen von der Pharmaindustrie, mit Besuchen beim Psychiater, der diesen Leuten eine Gehirnwäsche verpasst; und wer immer noch resistent bleibt, wird weggesperrt. – Schöne Neue Welt meint ….

Clemens M. Brandstetter

 

   

 

                                  

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