Wie würde ich reagieren?

Landläufige Meldungen verbreiten im Februar 2022 die Nachricht, russische Truppen seien an der Grenze zur Ukraine aufmarschiert und würden entgegen dem Völkerrecht in die Ukraine einmarschieren. Ziel: Besetzung des Donbas und Luhansk. Die Zeit vergeht mit kritischen Berichten zur Situation, mit vielen Kontras und wenig Pros. Eigentlich ist die Situation so bedrohlich, dass man eine Flucht aus der Ukraine vorbereiten sollte, denn die russischen Truppen sind übermächtig. Dabei gibt es zu beachten, dass Europa vor Flüchtlingen überquillt; wirklich arme Teufel und Wirtschaftsflüchtlinge, die auf ein besseres Leben hoffen. Sie kommen zunächst allein und versuchen den Familienzuzug.

Als politischer Flüchtling aus der Ukraine würde ich wie folgt argumentieren: in der Westukraine wird Stepan Bandera verehrt. 1934 ermordet Bandera den polnischen Innenminister Pieracki; er wird verhaftet. Nach dem Überfall Hitlers 1939 auf Polen kommt er frei; 1941 folgt der deutsche Übergriff auf die Sowjetunion, der Nichtangriffspakt zwischen Hitler & Stalin samt Zusatzprotokoll ist nur mehr Makulatur. Bandera ist Ukrainer und wer kein Ukrainer ist, soll liquidiert werden. Unter den Augen der Nazis tut er dies mit Bravour: Polen, Juden, Russen, die in der Ukraine leben, sind ihres Lebens nicht mehr sicher und Bandera arbeitet mit den Seinen (OUN-B-Milizen) gründlich. Tausende werden ermordet – als er sich mit den Nazis nicht mehr arrangieren kann – er und die OUN wollten einen eigenen Staat – wird er verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht. Allerdings hat er dort als Ehrenhäftling Sonderstatus. Er hat Untergebene, kann mehrmals nach Berlin zur Gestapo reisen; seine Zelle ist gross und in Wohn- und Schlafbereich geteilt. Seine Leute in der Ukraine kämpfen nach der Wende in Stalingrad abwechselnd gegen die Deutschen und die Russen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kommt Bandera nach Deutschland; in der Sowjetunion wird er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Von Historikern wird er als Antisemit und Faschist beurteilt – und er ist heute ukrainischer Nationalheld – im Westen der Ukraine wird er verehrt, auch wenn er und seine OUN-B (B steht für Banderiwzi also Banderisten, sprich Bandera-Leute) Hunderttausende Opfer auf dem Gewissen haben. 1947 wird er Vorsitzender der Auslandsstelle der OUN, denn er widersetzt sich dem Bekenntnis der Rede- und Gedankenfreiheit; Minderheitenrechte ignoriert er. 1959 wird er vor seinem Wohnhaus in der Kreittmayrstrasse 7 in München von einem russischen Geheimagenten mit einer pistolenähnlichen Waffe, die Blausäuregas versprüht, zu Tode gebracht. Sein Grab auf dem Waldfriedhof in München ist seit April 2022 reich geschmückt. – Um an den Anfangssatz zurückzukehren: will ich hier unter den verbliebenen Ukrainern leben, die einen Nationalisten, einen Massen-Mörder, einen Faschisten und Terroristen verehren. Will ich wirklich hier leben und gegebenenfalls sterben? Nein, deshalb Flucht!

Man wird auch andere verstehen müssen, die dieser Heimat den Rücken kehren und nicht für diese Ukraine kämpfen und sterben wollen. Es sind mittlerweile Zehntausende, die im Ausland leben und nicht in ihre frühere Heimat zurückkehren wollen.

Hierher gehört auch die Anmerkung (aus einer Anfrage des Abgeordneten Mag. Stefan und weiterer Abgeordneter an die Bundesministerin für Justiz in Wien), dass Selensky an einem Netzwerk von Offshore-Firmen in Belize, Zypern und den Britischen Jungferninseln, nicht nur vermutlich beteiligt ist (oder einst war), sondern auch einige wichtige Figuren in seinem Präsidialteam und Mitarbeiter seiner Produktionsfirma Kvartal 95. Selenskyj hatte seine Beteiligung an nur einigen dieser Unternehmen während seiner Kandidatur erklärt. Auch dabei ist der berüchtigte Oligarch Ihor Kolomojskj, in dessen Fernsehkanal die Sendungen von Kvartal 95 ausgestrahlt wurden. Die ukrainischen Aufsichtsbehörden glauben, dass Kolomojskj Milliarden von Dollar aus der PrivatBank abgezweigt haben könnte. Er selbst hatte diese inzwischen größte Bank der Ukraine in den 90er-Jahren mitgegründet. Er verließ das Land, nachdem eine Lücke von 5,5 Milliarden Dollar in den Büchern der Bank entdeckt und mit Steuergeldern gestopft worden war, und kehrte erst zurück, als Selenskyj Präsident geworden war. Schon während seines Wahlkampfs warfen Selenskyjs Gegner ihm vor, bloß eine Marionette Kolomojskjs zu sein, und verwiesen auf nicht näher erläuterte Zahlungen von insgesamt 41 Millionen Dollar von der PrivatBank an sein Offshore-Netzwerk. Die ukrainische Investigativseite Slidstvo.Info enthüllte, dass diese Firmen dazu benutzt wurden, Luxusimmobilien im Zentrum Londons zu kaufen.“

Bandera hat es 2022 zum zweiten Mal auf Briefmarken geschafft, mit denen ukrainische Briefe frankiert werden können.

Wer will in so einem Staat verbleiben, fragt

der Brandstetter

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