Derzeit sind Zäune wieder einmal in der Diskussion. Zäune haben den Vorteil, dass man sie rascher wieder abbauen kann, als etwa Mauern. Allerdings sind sie auch rasch aufgebaut. Zäune wollen Jemanden abhalten oder aber auch aus- oder einsperren. Das ist Ansichtssache und eine Angelegenheit des Standpunktes, im wahren Sinne des Wortes. Nein, es soll hier keine Politik besprochen werden, sie ist ja immer falsch, wenn man das Pro und Kontra hört. Nein, nichts Politisches!
Aber Zäune haben auch Vorteile im Bereich der Natur und Umwelt. Wer es genau beobachtet, findet in der Nähe der Zäune, die intensiv bewirtschaftete Flächen von Strassen oder anderen Wiesen trennen, eine ganz besondere Flora: im Früjahr die ersten Veilchen, im Sommer Kuckucksblumen und im Herbst vielleicht sogar einen Wiesenpilz. Kleinode in den grünen Wüsten von heute.
Die Zerstörung der Biotope schreitet leider – zumindest bei uns in den Tallagen – munter voran. Hindernisse, wie etwa Lesesteinhaufen (ein Refugium für Eidechsen), kleine mäandrierende Wiesenbäche (denken wir an die selten gewordenen Kleinfische), winzige Stauden- oder Waldreste (ideal für Vögel) werden entfernt, verrohrt oder geschlagen. Mit Maschinen geht das heute innerhalb von ein paar Stunden – schwupp, wieder ein kleines Biotop ist kaputt gemacht, trockengelegt, oder oder…
Dann haben wir wieder ein paar Quadratmeter mehr um landwirtschaftliche Produkte zu produzieren, die dann preislich gestützt werden müssen, damit sie verkauft werden können. Zäune oder Mauern sind aber eben von meist diesbezüglich Unwissenden erstellte – teilwiese nur temporäre Bauwerke – die eben nicht entfernt, sondern ganz besonders geschützt werden und die wie vor beschrieben Mikro-Lebensräume darstellen.
So gesehen, kann man nur rufen: Leute baut Zäune, viele, hohe, langlebige in die Landschaft, und reisst die Zäune in Euren Herzen und Gedanken nieder, meint…
…der Brandstetter
Ergänzung: mittels TTIP & CETA sollen Zäune eingerissen und abgebaut werden, grob gesagt: Konzerne dürfen auf unsere Kosten mehr Gewinne machen, weil alle Handelsschranken mit USA und Canada fallen sollen, mit ihnen aber auch viele Grenzwerte. Bisland wurden Geheimverhandlungen geführt, jetzt kriecht die Katze durch ein Loch aus dem Sack. Eine böse Katze. Leider, wenn diese TTIP-CETA-Zäune bestehen bleiben, wachsen rundherum keine wertvollen Kräuter, aber liebe Konzerne das ist uns scheissegal, ganz wirklich scheissegal!