Falsche Fragen…

Heute wurde ein Kommentator gefragt, wie er die Chancen für die beiden Kandidaten einschätze, welcher von beiden denn wohl die Wahl eher gewinnen könne. Das war falsch gefragt, denn die richtige Frage wäre gewesen: "Wie schätzen Sie die beiden Kandidaten ein: welcher von beiden wäre denn für den wählenden Bürger besser?"

Diese falschen Fragen lassen sich täglich zuhauf ans Tageslicht bringen – die Massenmedien sind voll davon… Ausserdem, und das erscheint wichtig, ist, wer gibt die Antwort darauf. In der Politik ist das eher durchschaubar als in der Wissenschaft. In der Politik gibt es die einzelnen Farben mit gewissen persönlichen Schattierungen des einzelnen Volkvertreters. Aber die Schattierungen haben meist keinen grossen Einfluss auf den Mainstream einer Partei; wäre die Schattierung zu gravierend wäre wohl der Parteiausschluss die Folge.

Zurück zur Wissenschaft: sie sollte uns auf viele richtig gestellte Fragen eine Antwort geben können. Etwa zum Thema Abgaswerte – doch halt, wer antwortet? Ein Vorstandsvorsitzender wird da wohl die rosaroten Zahlen bemühen; wir können es dann irgendwo nachlesen, ob das stimmt. Oft kommt es vor, dass bei Antworten Auslassungen passieren. Unsere "gute Luft" wird ja von verschiedenen Ursachen beeinflusst: Heizanlagen, Strassenverkehr, Landwirtschaft… Für den Autor dieser Zeilen ist es immer leicht über die Abgase zu urteilen: ist er auf einem Spaziergang weit ab der Zivilisation und es fährt ein Auto an ihm vorbei, dann empfindet er dies als Gestank. Ist er hingegen etwa in München unterwegs, riecht er ein einzelnes Auto nicht. Und ist er an seinem Heimatort unterwegs und eine Schlurfrakete, sprich Moped, überholt ihn dann kommt ihm schier das Kotzen. Lässt sich das auch wissenschaftlich irgendwie begründen, sprich erfragen? Hier die Antworten:

Glaubt man der "Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor e. V.", so kann man konstatieren: aus den Fahrzeugauspuffen kommt fast Veilchenduft, sprich "noch nie war er so gut wie heute" – doch da ist schon wieder Vorsicht geboten, denn angeblich wurde ja manipuliert bei den Motoren. Doch das dürfte in den Städten bei den Messstationen nichts ausmachen, denn die Kontrollwerte werden da gemessen, ob die Auspuffgase nun aus manipulierten Motoren stammen oder auch nicht. Allerdings käme es da wieder darauf an, wo diese Kontrollen stattfinden – in kanalisierten Strassen oder dort, wo hin und wieder ein Wind die Luft verwirbeln kann, so argumentiert der vorerwähnte "eV". Und darum ist die Luft in Stuttart augenscheinlich schlechter als in Paris oder Berlin. Ausserdem, dort wo viele Autos fahren, seien weniger Menschen. Dass der "eV" von den Grössen der Autobranche finanziert wird, tut, wenn da ehrliche Leute am Hebel sitzen, eigentlich nichts zur Sache und wir dürften deren Ergebnissen glauben.

Allerdings wollen wir jetzt auch noch andere Verkehrsteilnehmer unter die Lupe nehmen: Zweitakter – deren Treibstoffen muss als Schmiermittel Motorenöl zugesetzt werden und verbrannte Öle sind nun mal nicht besonders gesund, nicht einmal dann, wenn wir Speiseöle in der Bratpfanne überhitzen. Einem Bericht von Prevot & al. zufolge stossen zB Motorroller zwischen 53 bis 771 Mal mehr organische Aerosole aus als andere Fahrzeuge. China hat bereits reagiert und lässt in ein paar Grossstädten die gute Luft nicht noch mehr verpesten. Wir müssen auch nicht unbedingt verzweifeln, denn die Zweitakter könnten technisch soweit "gut" gebaut werden, dass da hinten Veilchenduft entströmt, sodass man als Radfahrer hinter einem Moped bei laufendem Motor an einer Ampel seinen Gesundheitszustand nicht mehr drastisch schädigen muss – bis dahin allerdings gibt es zum Glück im Wohnort des Autors nur eine Ampel, die er als Rechtsabbieger mit seinem Fahrrad – aus den vor angeführten Gründen – stets ignoriert, meint

der Brandstetter   

        Ein etwas anderer Luftschutz aus der Zeit des Kalten Krieges

PB: Benzin-Motorsägen fallen unter dasselbe Thema – das CE-Zeichen ist keine Garantie für eingehaltene Normen. Stihl, Husqvarna, Dolmar (weitere?) erreichen die notwendigen Unterschreitungen der Abgasnormen. Viele andere Billigprodukte werden in Grossbritannien oder China zertifiziert und sind Dreckschleudern. 

Das "Sounddesign" eines Zweirades ist eine wichtige emotionale Komponente, sprich der Lärm, der Anrainer neben den Abgasen plagt, führt in den meisten Fällen zu einer Kaufentscheidung "Make the road a concert hall" bekommt dann eine wirklich andere Bedeutung (Quelle: Schweizer Bundesamt für Umwelt)            

 

 

 

Written by

No Comments Yet.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.

Zurück nach Oben!