Schmetterlingsmücken

Was es nicht alles gibt, wird der geneigte Leser vielleicht denken – aber auch diese Art von Mücken gibt es. Allerdings sie haben nur Eingang in die Welt der Mücken gefunden, weil Leute für Verwirrung sorgen wollten, denn Abortmücken, wie sie auch heissen, stechen nicht. Sie gehören zwar zu den Zweiflüglern (Diptera), aber nicht zu den Mücken.

Als ich zu Corona’s Zeiten (2022) drei Wochen bei einer Patientin weilen durfte, da kam ich nach eben dieser Zeit nach Hause und fand im Pissoir kleine schwarze Fluginsekten. Sie sahen ähnlich aus wie kleine Psychiden, sogenannte Sackträger [Lepidoptera]. Ausserdem waren da kleine schwarze den Blutegeln ähnliche Larven im Pissoir-Wasser [1 cm lang]. Nun mein Urin wird denen nicht gut bekommen, denkste, auch basisch aufgebaute Chemie liess die Larven überleben. Immerhin war nun eine Brücke gebaut: kleine schwarze im Wasser lebende Larven geben irgendwann die kleinen schwarzen Fluginsekten. Letztlich konnte ich sie bestimmen. Bekämpft habe ich sie mit siedend heissem Wasser. Doch vereinzelt taucht wieder das eine oder andere Tier aus dem Pissoir auf und ich erschlage auch hin und wieder ein Imago, nachdem ich versucht habe es zu fotografieren. Die Puppenruhe scheint etwa 10 Tage zu dauern, die Tiere müssen sich irgendwo am oberen Innenrandwulst des Pissoirs befestigen können.

Die beste Info gibt das Umweltbundesamt.de – aber auch Wiki – die beste Abbildung liefert T-Online. Wer die Tiere nicht als Studienobjekte im Haus haben will, kann sie selbst bekämpfen – mein Tipp: siedend heisses Wasser. Inwieweit es zu Brüchen bei der Keramik (Kloschalen, Pissoirs etc) kommen könnte, kann ich nicht beurteilen – also Vorsicht.

Imago einer Abortmücke
So wird das heimische Pissoir zum wissenschaftlichen Labor: Larve der Abortmücke

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