Knoblauch

von Clemens M. Brandstetter

Allicin, ein Bestandteil, der in der Knolle enthalten ist, hat es zu verantworten, dass der Knoblauch so gesund ist. Allicin, das wussten die Alten aber noch nicht, ist jener Inhaltsstoff, der dafür sorgte, dass Pyramiden gebaut werden und die Römer Europa fast zur Gänze erobern konnten. Eine wirkliche Kraftknolle! Er wirkt gegen Bakterien, stärkt die Gefässe, entkrampft Magen und Darm.

Knoblauch hilft nachweislich! Es stimmt nicht, dass man mindestens zwei Kilo täglich zu sich nehmen muss, um eine Wirkung zu erzielen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben bestätigt, dass das Allicin auch in kleinen „Dosen“ Jagd auf „Freie Radikale“ macht.

Es gibt hunderte Rezepte, wo Knoblauch eingearbeitet werden kann. Schon die Oma wusste, dass man Knoblauch am besten mit dem Messer presst. Er entfaltet so seine Wirkung am besten. In den USA und Asien [leider nicht in Mitteleuropa] hat der Knoblauch auch Eingang zum Kreis jener Personen gefunden, die eine Chemotherapie machen müssen.

Problematisch ist die Beschaffung von frischem Knoblauch. Der Verfasser will den Chinesen nicht nahe treten, aber die chinesische Landwirtschaft wird oft in Zonen ausgeübt, die nicht besonders den Appetit anregen. Nur in frischem Knoblauch finden wir die Inhaltsstoffe Ajoen, Alliin, Aliinase und Allicin. Nach neuen Forschungen soll man Knoblauch zerkleinern (pressen, schneiden…) und dann 10 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit entsteht aus Alliin und Aliinase das Wundermittel Allicin. Nun darf Knoblauch auch ohne Verluste erhitzt werden. – Nur in Essig gehen die guten Inhaltsstoffe verloren – leider!

Übrigens gibt es einen Trick, Knoblauch zu schälen: man nehme ein sauberes Glas mit Deckel, schneide eine oder mehere Zehen oben ab. Ins Glas befördert, Deckel drauf, und schütteln (shake!) – die Schale entfernt sich nun und das geht im Nu.  

Der Autor dieser Zeilen empfiehlt diesen Weg: 

Im alten England entdeckte man kürzlich Bald’s Leechbook, in dem sich die Rezeptur für eine Augensalbe fand: Knoblauch, Zwiebel, Wein und Ochsengalle in einem Kupfer- oder Messingkessel gemischt, danach neun Tage ruhen lassen, durch ein Tuch gefiltert ergibt – man höre und staune: Antibiotika. Wir wissen, dass MRK (Multiresistente Keime, etwa Staphylococcus aureus) den Ärzten Probleme bereiten, denn Antibiotika wirken nicht mehr so richtig. Grund: gegen alles und jedes werden Antibiotika verschrieben – und wenn man diese wirklich als Hilfe benötigt, zeigen sie keine Wirkung.

Hier noch ein paar Rezepte:

Avocado (sie reifen am besten in Zeitungspapier nach), Zwiebel, Knoblauch, Pfeffer, Salz, Pepperoncino – alles roh in ein kleinen Küchenmaschine zerkleinert, eventuell durch Olivenöl streichfähig gemacht, ist ein idealer Brotaufstrich, der garantiert Vampire abhält.

Wer gerne italienisch isst, der sollte folgendes Pesto fabrizieren: Knoblauch, Basilicum, Salz, Pepperoncino, Nüsse (idealerweise Pistazien), Parmigiano, ordentlich Olivenöl – wiederum alles in eine kleine Küchenmaschine geben und zerkleinern.

Knoblauch und Rosmarin sind ideale Begleiter zu Lamm- oder Schaffleisch – wobei man idealerweise auf heissem Stein grillt. Dabei muss der Knoblauch nicht unbedingt „durch“sein.

Die Grippenviren modifizieren sich selber immer besser, um möglichst gut zu wirken. Ein sehr gutes Mittel gegen Infektionen ist wie folgt zuzubereiten: in den Saft einer Zitrone gebe man eine grössere Zehe Knoblauch, die vorher mittels Messer gepresst wurde – rein ins Glas – und schluck! Die Zitrone dient eigentlich nur zum besseren Schlucken. Das Vitamin C soll ja sehr positiv wirken – neueste Forschungen zeigen aber, dass es eine Mähr der Pharmaindustrie ist. 

In der Grillzeit gibt es ein tolles Rezept: eine ganze Knolle ins Staniol (sprich Alu) einpacken – dort wo am Rand des Feuers für den Knoblauch angenehme Hitze herrscht, diesen dort platzieren und immer wieder drehen; wird er gar, riecht man es. Die Zehen kann man nun gut ausdrücken, auf Brot verstreichen oder – am besten einfach so verspeisen.

Von meinem Steuerberater bekam ich ein flüssiges Rezept: guten Korn, darin gebe man zerdrückten Knoblauch und Ingwer – eine Woche stehen lassen. Ich würde vor dem Trinken eines Stamperls noch etwas Zitrone zugeben. 

Wer einen Dörrapparat hat, kann darin den Knofl dörren und dann in eine Pfeffermühle geben.

Das einfachste und schnellste Knoblauch-Menü ist allerdings wie folgend: Knoblauch zerkleinert auf ein Butterbrot – fertig.

Guten Appetit!   

Ergänzung: Knoblauchpressen sind eine angenehme Sache, wenn man Ayran oder Salatsaucen anrichten will. Früher wurden sie aus Gussstahl gegossen (mit Eisen-Eigengeschmack), dann gibt es solche, die zweiteilig sind (schwer zu reinigen, Metall verbiegt sich). Nun habe ich eine entdeckt, die alle Stücke spielt: sie nennt sich Edeka Zuhause Knoblauchpresse EAN-Code 4311501506035 aus Zinkdruckguss mit Kunststoffgriff – man kann mit einem Gegenstück die Knoblauchschalenreste (Trester) zurück drücken und leicht entfernen. Das Ding kostet keine 10€ ist aber Gold wert [danke Daniela!]. Naja, die Freude war kurz oder ich zu stark, jedenfalls ist der Griff abgebrochen – zur Ehrenrettung von Edeka: der Preis wurde anstandslos erstattet! – Ein tolles Produkt, das ich nun schon länger im Einsatz habe ist eine Wippenpresse von Sinsally aus Edelstahl – man muss ordentlich pressen, die Reinigung benötigt etwas Zeit. 

Es war einmal, da schrieb man noch Briefe und freute sich über ein dekoratives Kuvert…