Gespinstmotten

© Clemens M. Brandstetter

Sie gehören zu den Yponomeutidae (Gespinst- oder Knospen-Motten). Man unterscheidet grundsätzlich vier Arten, nämlich jene, die Traubenkirschen- (Prunus padus) Zwetschgen- (Prunus sp.), Apfelbaumblätter (Malus) bzw Pfaffenhütchen (Evonymus) fressen. Erwachsene Tiere legen Eier in grosser Zahl auf ihre Futterpflanzen ab; die Raupen werden im Frühjahr lästig, denn sie leben in Gespinsten und sind dann nicht mehr zu übersehen. Die Verpuppung erfolgt je nach Witterung im Mai/Juni eines Jahres. Die Imagines (Abb. 1) schlüpfen Anfang Juli und die weiblichen Exemplare legen nach der Paarung ihre Eier ab – der Kreislauf ist geschlossen. In manchen Gebieten Europas nimmt die Verbreitung der Gespinstmotten ungeheure Ausmasse an.

Die Gespinstmotten haben mehrere natürliche Feinde, vor allem unter den Hautflüglern (Hymenoptera – Abb. 2). Diese legen ihre Eier in die Raupen ab, die schlüpfenden Maden ernähren sich im Innern von der Gespinstmotten-Raupe. 

Die Falter (Imagines) können nicht den vier Arten zugeordnet werden; diese Zuordnung kann nur anhand der Frasspflanze getroffen werden.

Abb. 1: Yponomeuta sp. – am Waldrand des Koblacher Kanals (Vorarlberg). Die Tiere sah ich an diesem Tag sehr zahlreich, die meisten von Ihnen sassen auf oder unter den Blättern verschiedenster Stauden und fast alle machten mit ihren Fühlern Drehbewegungen – sind das Empfänger für Pheromonlockstoffe, um einen Partner zu finden?

Abb. 2: Schlupfwespe der Gattung Ophion – Chiavenna Prov. Sondrio/Lombardei (Ichneumonidae) 

Abb. 3: Die Invasion ist vorüber – was bleibt sind leere Äste (Foto: Grégoire Meier)

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