Gebänderte Prachtlibelle

© Clemens M. Brandstetter

     (from Boudot & al. 2009:23): The status and the distribution of the various subspecies of Calopteryx splendens are far from clear and the validity of many ssp can be questioned. Genetic studies have been undertaken for a better understanding of this puzzle.

     Società italiana per lo studio e la conservazione delle libellule


Die Gebänderte Prachtlibelle, Calopteryx splendens (Harris 1782), ist die Schwesterart zur Blauflügel-Prachtlibelle. Die beiden Arten sind leicht an der Färbung der Flügel kenntlich; erstere hat eine gebänderte Flügelzeichnung. Wie immer ist es der Mensch, der diese Tiere in ihrer Lebenserwartung einschränkt: Verrohrung von Kleingewässern, Verschmutzung bestehender Gewässer und Flussbaumassnahmen zu seinem Wohle schränken die Tiere in ihrem Dasein ein. Die Art ist vom atlantischen Küstengebiet über Sibirien (Kosterin  & al. 2001) bis China verbreitet, zahlreiche Unterarten wurden beschrieben. Siehe zum Beispiel Abb. 4 (C. sp. balcanica Fudakowski 1930). Schneider & Schneider (2013) berichten von der ssp. waterstoni in der türkischen Schwarzmeerregion östlich von Trabzon. Allerdings sind Tiere aus Kirgisistan mehr oder weniger ident mit Exemplaren aus Mitteleuropa (Schröter 2010).

Abb. 1: Eine Gebänderte Prachtlibelle auf dem Kontrollflug.

Sie leben an Kleingewässern (Fotos vom Durbach in Baden, vom 04.VIII.2013) und wählen besonnte, beidseitig mit Schilf bestandene Ufer aus. Andere beschattete, mit Bäumen bestandene Ufer werden gemieden, ebenso unnatürliche Ufer, die gemäht werden. Es sind an diesem Gewässer nur wenige Laufmeter, wo man dem Treiben der Tiere zusehen kann: die Männchen fliegen scheinbar planlos herum, setzen sich immer wieder auf denselben Beobachtungsposten, verjagen durch Angriff andere Männchen aus ihrem kleinen Revier. Ein Männchen hat es geschafft und wird offenbar von einem Weibchen als Partner angenommen; der Mann packt das Weibchen hinter seinem Kopf und versucht nun gemeinsam mit dem Weibchen den Standort zu wechseln; es misslingt immer wieder, Flugversuche enden damit, dass das Männchen wild flattert, das Weibchen sich aber am Untergrund festkrallt. Irgendwann gelingt es, die Tiere entfliehen aus meinem Blickfeld….

Abb. 2: Ein Männchen auf Beobachtungsposten – es startet sobald sich ihm einen Rivale nähert.

 

Abb. 3: Ein Männchen konnte ein Weibchen erobern; ein gemeinsamer Flug misslingt mehrmals.

 

Abb. 4: Calopteryx splendens balcanica aus Griechenland, Archäologiepark Dion. – Foto: Themis Nasopoulou

 

Abb. 5: Schwach fließender Entlaster mit emerser Vegetation am 31.VIII.2009 in Oppenwehe, Gemeinde Stemwede, Kreis Minden-Lübbecke, NRW – Foto: © Werner Clausen.


 

Literatur:

Boudot J.-P., V. J. Kalkman, M. Amorín, T. Bogdanović, A. Rivera,G. Degabriele, J.L. Dommanget, S. Ferreira, B. Garrigós, M. Jović, M. Kotarac, W. Lopau, M. Marinov, N. Mihoković, E. Riservato, B. Samraoui & W. Schneider 2009: Atlas of the Odonata of the Mediterranean and North Africa. – Libellula Supplement  9:1-256.   

Harris M. 1782: An Exposition of English Insects. Including the several Classes of Neuroptara, Hymenoptera et Diptera, or Bees, Flies et Libellulae. – London: 8+166+4 pp. 50 cpl.

Kosterin O. E., A. Y. Haritonov & K. Inoue 2001: Dragonflies of the part of Novosibirsk Province east of the Ob' River. – Sympetrum Hyogo, Japan. Vol. 7/8, 24-49.  

Schneider T. & E. Schneider 2013: Beobachtungen zur Gefährdung der Fliessgewässer und ihrer Libellen in der Türkischen Schwarzmeerregion (Odonata). – Libellula 32: 75-90.

Schröter A. 2010: The Odonata of Kyrgyzstan, part I – Critical national checklist, annotated list of records and collected data of the summer half-years 2008 and 2009. – International Dragonfly Fund – Report 28 (2010): 1-72.

 

 

 

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