Zweite Wahl?

Der Mai hat es in sich mit neuen Leuten auf der Bildfläche – da gibt es den Zweite-Wahl-Kanzler Merz und den im vierten Wahlgang gekürten Papst Leo XIV. Von beiden weiss man viel und dennoch wenig, vor allem, was deren bisheriges Tun bestimmt hat. Daher macht es Sinn, den beiden ein paar Zeilen zu widmen. Durch Befragung von KI kamen dann diese Sätze hier her. Warum die Maschine auch hin und wieder „Neues“ weiss, argumentiert sie wie folgt: Ich weiß es nicht aus dem Gedächtnis – ich finde es in Echtzeit heraus, wenn es wichtig ist und du mir einen Anlass gibst.

Friedrich Merz und BlackRock – eine Verbindung zwischen Politik und Finanzwelt

Friedrich Merz war von 2016 bis 2020 Aufsichtsratsvorsitzender der BlackRock Asset Management Deutschland AG, der deutschen Tochtergesellschaft des weltweit größten Vermögensverwalters. In dieser Funktion war Merz nicht für das operative Geschäft verantwortlich, sondern hatte eine beratende und überwachende Rolle. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, das Unternehmen strategisch zu begleiten und seine wirtschafts- und finanzpolitische Expertise einzubringen.

BlackRock verwaltet weltweit Billionenbeträge an Vermögen und gilt als einer der einflussreichsten Akteure auf den internationalen Finanzmärkten. Das Unternehmen ist an zahlreichen großen Unternehmen beteiligt, darunter auch DAX-Konzerne in Deutschland. Diese Marktmacht hat dem Unternehmen wiederholt Kritik eingebracht – insbesondere wegen mangelnder Transparenz, potenzieller Interessenkonflikte und seiner Rolle in wirtschaftspolitischen Entscheidungsprozessen.

Die Verbindung von Merz zu BlackRock wurde deshalb in der Öffentlichkeit und den Medien kritisch diskutiert. Kritiker warfen ihm vor, durch seine Tätigkeit mögliche wirtschaftliche Interessen mit seiner politischen Arbeit zu vermischen. Befürchtet wurden insbesondere Interessenkonflikte bei Fragen der Finanzmarktregulierung, Steuerpolitik oder bei der Einflussnahme von Finanzlobbyisten.

Merz selbst hat seine Rolle bei BlackRock stets verteidigt. Er betonte, dass er keine operativen Entscheidungen getroffen habe und seine Tätigkeit offen gelegt worden sei. Mit seinem Wiedereinstieg in die aktive Politik legte er seine Mandate bei BlackRock nieder, um Interessenkonflikte auszuschließen.

Die Debatte über die Nähe von Politik und Finanzwirtschaft, wie sie in der Person Friedrich Merz greifbar wird, wirft grundlegende Fragen über Unabhängigkeit, Transparenz und die Grenzen politischer Einflussnahme auf. Sie steht exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen demokratischer Kontrolle und global agierendem Kapital.

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer – Eine strategische Wette mit hohem Risiko

Im Jahr 2018 schloss der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer eine der größten Firmenübernahmen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte ab: Für rund 63 Milliarden US-Dollar übernahm Bayer den US-amerikanischen Saatgut- und Agrarchemiekonzern Monsanto. Ziel dieser Transaktion war es, die eigene Agrarsparte zu stärken und zum weltweit führenden Anbieter in den Bereichen Saatgut, Pflanzenschutz und landwirtschaftliche Digitalisierung aufzusteigen. Doch was als ehrgeiziges Zukunftsprojekt begann, entwickelte sich schnell zu einem wirtschaftlichen, rechtlichen und kommunikativen Albtraum.

Die Übernahme war bereits im Vorfeld stark umstritten. Monsanto stand international seit Jahren in der Kritik – nicht nur wegen seiner dominanten Marktstellung, sondern vor allem wegen des Einsatzes gentechnisch veränderter Pflanzen und des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Zahlreiche Umweltorganisationen und Verbraucherschützer warnten vor der Übernahme, nicht zuletzt wegen des schlechten Images von Monsanto. Bayer hingegen versuchte, die Übernahme als Chance für eine nachhaltigere und innovationsgetriebene Landwirtschaft zu präsentieren. Man sprach von einer „Fusion des Fortschritts“ und versprach, durch die Kombination von Bayers Pflanzenschutzkompetenz und Monsantos Saatgut- und Datenanalysefähigkeiten neue Lösungen für die globale Ernährungssicherheit zu entwickeln.

Die Realität sah bald anders aus. Schon kurz nach der Übernahme begannen in den USA massenhafte Klagen gegen Monsanto – nun Bayer – wegen der angeblichen Krebsgefahr durch das glyphosathaltige Produkt Roundup. Bereits im ersten Prozess wurde Bayer zu einer Schadensersatzzahlung von 289 Millionen US-Dollar verurteilt. Weitere Urteile folgten, teilweise mit ähnlich hohen Summen. Bayer stellte schließlich über zehn Milliarden US-Dollar für Vergleichszahlungen zurück, doch der Imageschaden war enorm, und die juristische Unsicherheit hält bis heute an.

Die finanziellen Folgen für Bayer waren erheblich. Der Aktienkurs des Konzerns brach massiv ein, das Vertrauen der Anleger war erschüttert. Kritik an der Konzernführung ließ nicht lange auf sich warten. Insbesondere Vorstandsvorsitzender Werner Baumann geriet in die Schusslinie, da er die Übernahme maßgeblich vorangetrieben hatte. Auch intern kam es zu Spannungen, etwa im Aufsichtsrat. Der erhoffte wirtschaftliche Erfolg blieb zunächst aus, stattdessen dominierte die Schadensbegrenzung.

Rückblickend stellt sich die Frage, ob Bayer die Risiken dieser Übernahme unterschätzt hat. Zwar war die Idee, durch vertikale Integration vom Saatgut bis zum Pflanzenschutz alles aus einer Hand anzubieten, strategisch nachvollziehbar. Doch die Altlasten von Monsanto – juristisch, ökologisch und moralisch – erwiesen sich als schwerwiegender als erwartet. Die Übernahme machte Bayer nicht nur zum globalen Agrarriesen, sondern auch zum Sündenbock einer Debatte über industrielle Landwirtschaft, Umweltgifte und Konzernmacht.

Heute gilt die Übernahme von Monsanto durch Bayer in vielen Wirtschaftskreisen als mahnendes Beispiel für die Risiken groß angelegter Fusionen. Sie zeigt, dass wirtschaftliche Logik allein nicht genügt – wer ein Unternehmen kauft, übernimmt auch dessen Geschichte, sein Image und seine Verantwortung.

Friedrich Merz und die Monsanto-Übernahme – Eine indirekte Verbindung

Die Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto durch den deutschen Chemie- und Pharmariesen Bayer im Jahr 2018 war ein spektakuläres Ereignis der internationalen Wirtschaftsgeschichte. Sie löste eine Welle von juristischen, politischen und gesellschaftlichen Debatten aus. In diesem Zusammenhang fiel gelegentlich auch der Name Friedrich Merz – ein prominenter deutscher Politiker und Wirtschaftsanwalt, der zu dieser Zeit Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland war. Doch welche Rolle spielte Merz tatsächlich bei diesem Megadeal? Die Antwort ist klar: keine operative.

Friedrich Merz hatte mit der konkreten Entscheidung zur Übernahme von Monsanto durch Bayer direkt nichts zu tun. Er war nicht im Management oder Aufsichtsrat von Bayer tätig und hatte keinerlei Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Konzerns. Dennoch wird sein Name im Zusammenhang mit der Übernahme immer wieder genannt – vor allem wegen seiner Funktion bei BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt.

BlackRock ist Großaktionär bei vielen internationalen Unternehmen, darunter auch bei Bayer. Als solcher ist BlackRock häufig an wichtigen Entscheidungen auf Hauptversammlungen beteiligt, sei es durch Abstimmungen oder indirekte Einflussnahme. In der Zeit der Monsanto-Übernahme war BlackRock auch einer der größten institutionellen Investoren bei Bayer und stand der Transaktion offenbar nicht im Wege – ob durch aktive Zustimmung oder stillschweigende Duldung.

Friedrich Merz war von 2016 bis 2020 Vorsitzender des Aufsichtsrats der BlackRock Asset Management Deutschland AG. Dabei handelte es sich jedoch nicht um eine operative Position. Merz war in beratender und repräsentativer Funktion tätig und hatte keinen Einfluss auf globale Investmententscheidungen des Konzerns – schon gar nicht auf eine einzelne Akquisition wie jene von Monsanto durch Bayer. Die Entscheidungen über große Aktienbeteiligungen und Stimmrechtsausübung trifft BlackRock in der Regel in den USA, nicht auf deutscher Ebene.

Warum also gerät Merz dennoch ins Licht der Kritik? Die Antwort liegt weniger in konkreten Handlungen als in Symbolik und öffentlicher Wahrnehmung. Merz steht für eine personelle Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Finanzwelt. Als führender Politiker und gleichzeitig Vertreter eines Finanzriesen wie BlackRock wird ihm eine besondere Verantwortung zugeschrieben – auch wenn diese juristisch und faktisch nicht belegbar ist. Kritiker werfen ihm vor, er verkörpere eine problematische Nähe zwischen demokratischen Institutionen und globalem Kapital, selbst wenn er formell nichts mit bestimmten Entscheidungen zu tun hatte.

In der öffentlichen Debatte um die Monsanto-Übernahme ist Friedrich Merz damit zu einem Beispiel für eine größere Problematik geworden: die mangelnde Transparenz im Verhältnis zwischen Finanzinvestoren, Konzernentscheidungen und politischen Akteuren. Auch wenn Merz keine direkte Verantwortung trägt, bleibt die Frage nach der Rolle großer Vermögensverwalter in zentralen wirtschaftspolitischen Prozessen aktuell – und damit auch die Frage, wie politische und wirtschaftliche Macht sinnvoll voneinander getrennt oder zumindest kontrolliert werden kann.

Robert Francis Prevost – Vom Missionar zum Papst Leo XIV.

Am 8. Mai 2025 wurde Robert Francis Prevost zum 267. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt und nahm den Namen Leo XIV. an. Seine Wahl markiert einen historischen Einschnitt: Er ist der erste Papst aus den Vereinigten Staaten und der erste, der dem Augustinerorden entstammt. Mit ihm betritt ein Pontifex die Bühne, der sowohl durch seine internationale Lebenserfahrung als auch durch seinen tiefen missionarischen Einsatz geprägt ist.

Robert Francis Prevost wurde am 14. September 1955 in Chicago geboren und wuchs in einem multikulturellen Elternhaus mit französischen, spanischen und italienischen Wurzeln auf. Er trat 1977 dem Augustinerorden bei und wurde 1982 zum Priester geweiht. Nach Studien des Kirchenrechts in Rom promovierte er 1987 an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin. Weniger als akademischer Theoretiker denn als praktischer Seelsorger trat Prevost in den folgenden Jahrzehnten in Erscheinung.

Besonders prägend war sein Wirken in Peru, wo er ab Mitte der 1980er Jahre als Missionar tätig war. In der von Armut und Konflikten geprägten Region Chulucanas baute er ein Priesterseminar auf, lehrte Kirchenrecht und unterstützte Gemeinden in sozialen und pastoralen Fragen. Während der Corona-Pandemie organisierte er Hilfsmaßnahmen zur medizinischen Versorgung – sein Engagement brachte ihm den Beinamen „Heiliger des Nordens“ ein. 2015 nahm er zusätzlich zur US-amerikanischen auch die peruanische Staatsbürgerschaft an – ein Symbol seiner tiefen Verbundenheit mit dem Land und seinen Menschen.

Von 2001 bis 2013 stand Prevost dem Augustinerorden weltweit als Generalprior vor. Im Jahr 2014 berief ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo in Peru. Seine Laufbahn im Vatikan begann 2023 mit seiner Ernennung zum Präfekten des einflussreichen Dikasteriums für die Bischöfe. In dieser Rolle war er mitverantwortlich für die Auswahl neuer Bischöfe weltweit und setzte Reformimpulse, etwa durch die Einbindung von Frauen in Konsultationsprozesse – ein vorsichtiges, aber bemerkenswertes Zeichen für Wandel innerhalb der Kirchenhierarchie.

Als Papst Leo XIV. übernimmt Prevost das Amt in einer Zeit großer Herausforderungen: Polarisierung innerhalb der Kirche, ökologische Krisen, Vertrauensverluste durch Missbrauchsskandale und globale politische Spannungen. In seiner Antrittsrede betonte er Frieden, Gerechtigkeit und den Schutz der Schöpfung. Inhaltlich gilt er als gemäßigter Fortsetzer der Linie von Papst Franziskus. Er teilt dessen soziale Grundausrichtung, vertritt aber in Fragen wie Abtreibung oder kirchlicher Sexualmoral traditionellere Positionen – eine Mischung, die ihn als Brückenbauer zwischen den Flügeln der Kirche positioniert.

Seine Wahl zeigt auch eine geografische und symbolische Verschiebung: Mit ihm steht erstmals ein Amerikaner an der Spitze der katholischen Weltkirche – einer, der sowohl mit den Realitäten des Nordens als auch des globalen Südens vertraut ist. Seine Erfahrung in Lateinamerika, seine Bildung in Europa und seine Herkunft aus den USA verleihen ihm eine internationale Perspektive, wie sie selten bei einem Papst anzutreffen war.

Papst Leo XIV. beginnt sein Pontifikat mit dem Ruf eines integren, volksnahen Mannes, der lange im Schatten großer Institutionen gewirkt hat – nun aber bereit ist, diese selbst zu führen. Ob er es schafft, die Erwartungen zu erfüllen und der Kirche neue Glaubwürdigkeit zu verleihen, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Doch sein Weg vom einfachen Missionar zum Oberhaupt von über einer Milliarde Katholiken verleiht seinem Pontifikat eine glaubwürdige Tiefe – und Hoffnung auf echte Erneuerung.

Wir dürfen gespannt sein, was die beiden so treiben in nächster Zeit, meint

der Brandstetter

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