Zwischen 1976 und 1984 ermittelte Major Kottan in österreichischen Fernsehserien gegen verschiedene Kleinkriminelle, er löst aber auch auch grössere Fälle mit einigem Blutfluss. In diesem Zeitraum wurden drei Kommissare verbraucht: Peter Vogel ein unsympathischer Wiener Grantler, der zuallererst immer Ausländer verdächtigt und seine Untergebenen schikaniert. Franz Buchrieser spielt den Ermittler stets korrekt, im Mittelpunkt stets der Fall und nicht von vornherein eine Person. Lukas Resitarits war der windige Kottan, der als Ermittler auch auf seinen persönlichen Vorteil aus war – allen Film war gemeinsam, dass es böse Satire war. Und die Antwort des Majors auf die Anrede von irgendwelchen Typen „Aber, Herr Inspekta“ war stets „Inspekta gibts kaan“ – und Kottan, der Major hatte recht, diesen Amtstitel gab es damals nicht, allerdings ist es noch heute oftmals so, dass man in Österreich einen Polizisten – egal welchen Dienstgrad er bekleidet – als „Herr Inspektor“ anredet.
Damals gab es noch keine Computer und Handies mit denen man auf Verbrecherfang gehen konnte. Alles war aus Papier oder Fotopapier in Mappen verstaut. Mit den Computern kamen irgendwann die Cyberkriminellen, die im „Netz“ mit kriminellen Methoden auf Geldfang aus sind. Aber es gibt noch andere, jene, die Kindern und Jugendlichen körperliche und seelische Qualen zufügen: die Betreiber von Pädophilen-Netzwerken. Immer wieder hören wir, dass Pädophilen-Ringe ausgehoben werden, mit dem Ergebnis: Täter fassen, Bilder lassen. Es scheint so ein Netzwerk eine Hydra mit vielen Köpfen zu sein, man schlägt einen Kopf ab, aber mehrere andere machen mit den kriminellen Machenschaften weiter. Man hat den Eindruck, dass die Polizei dem machtlos gegenüber steht oder dass sie nicht existent scheint, sprich: Inspekta gibts kaan. Nun präsentiert die Sendung Panorama eine andere Version: drei Personen recherchieren im Darknet, also dort wo man sich über Verschlüsselungssoftware im „im Nebel der Dunkelheit“ – verborgen vor den Ermittlungsbehörden – nach verschiedensten illegalen Dingen umsehen kann: Waffen, Drogen, Kinderpornographie. In diesem Darknet sind keine grossen Datenspeichermöglichkeiten vorhanden. Die kriminellen Bilder und Filme sind hochauflösend im Clearnet hinterlegt und werden bei Bedarf von diesen Servern verschlüsselt ins Darknet übertragen. Ich denke der landläufigere Name ist „Cloud“. Nun gingen die drei Panorama-Herren her und übermittelten an die Firmen, die solche Datenspeicher zur Verfügung stellen, die Informationen, unter denen die Verbrecher ihre kriminelle Ware abgespeichert hatten und baten um Löschung. Innerhalb von 48 Stunden waren alle Daten gelöscht [21,6 Terabyte entspricht über ein Jahr lang täglich 24 Stunden hochauflösende Filme schauen]. Sie kennen das, wenn ein Link ins Leere geht „404 error – file not found“. Lange Gesichter beim Konsumenten! Nochmals zum Mitschreiben: drei Personen, zwei Tage!
Mit diesen Informationen konfrontieren sie den deutschen Chefermittler bezüglich Kinderpornografie [BKA: Angesichts der leichten Verfügbarkeit von kinder- und jugendpornografischen Inhalten im Internet darf nicht in Vergessenheit geraten, dass solche Inhalte den unter Umständen noch andauernden sexuellen Missbrauch von Kindern dokumentiert. Das Bundeskriminalamt räumt daher der Bekämpfung der kinder- und jugendpornografischen Inhalten einen hohen Stellenwert ein]. Der meinte, das sei schön und recht, aber die Polizei wolle derer habhaft werden, die solche Filme herstellen, verfügbar machen und jene, die sie konsumieren. Was sagt Nancy Faeser in Interviews: „wir haben nicht die personelle Ausstattung….“ – nun zeigt uns Panorama, wie man diesen kriminellen Markt stören und deren Produkte vernichten kann. Ein betroffener Krimineller meinte, wenn man keine „Ware“ mehr hätte, müsste er sich ein anderes Betätigungsfeld suchen.
Leider bleibt uns Panorama eine Antwort schuldig: warum wird die Polizei nicht in dieser Richtung tätig. drei Personen, zwei Tage…. meint
der Brandstetter