Donala oder Kamald?

Wer wird die Wahl in den USA gewinnen? Und vor allem, was wird passieren, wenn die eine oder der andere die Wahl für sich gewinnen wird? Bemerkenswert sind die Kommentare von Afrikanern, die dazu befragt wurden – Resumée: scheissegal, wir erwarten von beiden keine Verbesserung für uns. Ebenso bemerkenswert war auch ein Kommentar aus Asien: Kamala Harris hätte als Vizepräsidentin doch lange Zeit auf den senilen Biden einwirken können, um das zu ändern, das sie jetzt versprochen hat. Wahre Worte – zusammengenommen stellen diese Erdteile, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Es sind zwei Meinungen, die zwei Dinge zeigen: für das Armenhaus dieser Welt wird sich nichts ändern. Niemand wird auch nur einen Brunnen mehr schlagen oder Konzerne zerschlagen, die Afrika ausbeuten. Und die Erkenntnis, dass Politiker gross im Versprechen sind, deren Worte sich nach gewisser Zeit als Versprecher entpuppen.

Die UN-Biodiversitätskonferenz in Cali (Kolumbien) ist gescheitert. Viele der Delegierten reisten vorzeitig ab, irgendwann war es nicht mehr möglich, Abstimmungen durchzuführen. Letztlich scheiterte alles am Geld, Geld das derzeit von der Weltbank verwaltet wird. Und die Weltbank ist vom reichen Norden unseres Planeten dominiert. Der Süden kann warten, so könnte man die Verteilung der Gelder beurteilen. Es sollte ein neuer Biodiversitätsfonds geschaffen werden, den hat die EU erst einmal blockiert. Es fliesst noch Geld aus Deutschland und anderen EU-Staaten in den globalen Süden, aber wie viel und wohin, ist nicht geregelt. Letztlich ist der Naturschutz und der Schutz der Biodiversität gescheitert. Man wird sich wieder treffen und weiter verhandeln, aber diese beiden zentralen Themen sind erst einmal auf die bekannte „Lange Bank“ verschoben worden. Es ist ein Armutszeugnis der reichen Industrie-Staaten, die letztlich auch durch Nutzung bis hin zur Ausbeutung des globalen Südens reich geworden sind. Obwohl, es sind nicht die Staaten reich geworden, sondern einzelne Konzerne und einzelne Familien-Clans. Das Privatisieren von Gewinnen und sozialisieren von Verlusten hat überall eine lange Tradition und der Kapitalismus ist ein wirksames Instrument, diese Art der Ausbeutung weiterhin ungestört zu betreiben.

Man überlegt in zahlreichen Staaten, etwa auch Deutschland, den Verteidigungshaushalt auf drei Prozent des BIP (Bruttoinlandsprodukt = Summe aller Waren & Dienstleistungen in einem Zeitraum) aufzustocken. Wer von Prozenten eine Ahnung hat, weiss, dass die Prozentzahl umso höher wird, je kleiner das BIP ist – etwa in unterentwickelten Staaten. Hier wird von den erbrachten Leistungen der Bevölkerung dann prozentmässig wesentlich mehr von deren Wertschöpfung entzogen, um nicht zu sagen „gestohlen“, und Geld in den reichen Norden abgeschöpft, wobei es dort wiederum nicht allen, sondern Wenigen zu Gute kommt. Seit die Steuersätze von Riesenunternehmen in Irland ruchbar wurden, wissen wir, dass die wirtschaftlichen Giganten dieser Welt kaum Steuern bezahlen. Es ist also der kleine Mann, der Raketen und Panzer finanzieren muss. Ähnlich funktioniert auch die Abschöpfung von Fachkräften aus anderen Ländern, auch aus dem globalen Süden. Im Norden sind die gut ausgebildeten Personen stets willkommen, das Gros der Ungebildeten will man nicht – deren hat man selbst genug.

Wenn man nun dem Volk weismachen will, dass man höhere Steuern einfordern muss, weil die Staaten der EU pleite sind, so kann der Steuerzahler aufgrund des Vorgesagten ausrechnen, dass sie nicht ausschliesslich für das Wohl der eigenen Bevölkerung eingehoben werden, meint

der Brandstetter

Written by

No Comments Yet.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.