Wespen

© Clemens M. Brandstetter

Hornissen und Wespen können lästig sein – vor allem dann, wenn sie ihre Nester in unsere Nähe bauen: Balkon, Pergola, Terrasse – da können sie störend wirken – vor allem die Wespen im Herbst, denn sie lieben Süssigkeiten und Vergorenes – Speiseeis, Limonade, Wein und Bier. Was tun bei einem Stich? Grundsätzlich kann man sagen, dass Arzt oder Apotheker besser Bescheid geben können. Gefährlich sind Stiche an und im Mund, weil das Gewebe rasch so weit anschwellen kann, dass Erstickungsgefahr drohen kann. Wichtig ist, dass der Stachel (Bienen "verlieren" den Stachel in unserer Haut dank einem Widerhaken) nach dem Stich sofort entfernt wird – Wespen und Hornissen haben keinen Stachel mit Widerhaken. Nur wenige Menschen (< 3%) reagieren nach einem Stich mit einem anaphylaktischen Schock – das ist immer ein Notfall. – Ansonsten heisst es: Kühlen, dem Kühlwasser etwas Essig zugeben. Falls Eis zur Verfügung steht, dieses verwenden. Bei einem Wespenstich lässt der Schmerz schon nach ein paar Minuten nach.

Hornissenstiche sind nicht gefährlicher als die der Wespen – Hornissen sind ausserdem Carnivore (Fleischfresser) – und kommen uns nur in die Quere, wenn die Flugroute zwischen Nest und ihrem Jagdgebiet unsere Aufenthaltsorte tangiert. Hornissen sind selten und sie sollten geschützt werden; bilateraler Frieden ist grundsätzlich möglich, auch wenn sich die Siedlungsgebiete überschneiden.

Bei Wespen hilft im Herbst das Abdecken der Flüssigkeiten mit einem Bierdeckel; Flaschen sollten nicht offen herumstehen und ein besonderer Trick ist, den Tieren einen fixen Platz zuweisen: ein Teller mit Apfel- oder Birnenschalen weit weg von unserem Aufenthaltsort sichern uns Ruhe (Abb. 1).

Verschiedenste Arten sind in Ausbreitung begriffen – so etwa die Delta-Lehmwespe (Delta unguiculatum (Villers 1798)) – ob das am Klimawandel liegt will ich hier nicht beurteilen, denn alle Tierarten haben das Bedürfnis, sich in geeigneten Biotopen anzusiedeln, um dort ihre Gene weiterzugeben. Die Delta-Lehmwespe (Abb. 2) ist ein sehr guter Flieger, der auch dementsprechende Materialflüge mit Nestbaumaterialien durchführen kann. 

Unlängst gab es Berichte über stichwütige Hornissen in China, die einige tote Menschen auf dem Gewissen haben: Imker sind fast immer weiss angezogen – sie wissen, dass Bienen auf Farben mehr ansprechen. Schnelle Bewegungen unsererseits können die Hornissen, Bienen oder Wespen in Angst und Schrecken versetzen, was in der Folge zu einem Stich führen kann. Ein Stich bedeutet aber, dass man sich wehrt und um sich schlägt, sodass in der Folge mehr Flieger alarmiert sind und die gegenseitigen Reaktionen eskalieren. 

Abb. 1: Ein paar Obstschalen entfernt von unseren Aufenthaltsorten garantieren Ruhe!

Abb. 2: Die Delta-Lehmwespe transportiert Lehm an einen Lampensockel hoch über Lugano.

 

 

 

 

 

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