Ideenmaschine

Unsere Vereine haben Freunde, die uns immer wieder auf Ereignisse oder Publikationen hinweisen. So haben wir kürzlich einen Hinweis auf ein kurzes Interview erhalten, das unter dem Titel Erdöl ist knapp? auf Youtube zu finden ist. Der Verfasser ist Architekt und meint, dass die Leute keine Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, installiert haben wollen. Im Zuge von Recherchen sei er auf das Buch von Thomas Gold Biosphäre in der heissen Tiefe gestossen. Thomas Gold (1920-2004) ist ein Umstrittener – seine Ideen werden kontrovers diskutiert.

Gold galt als „Ideenmaschine“ – konventionelle Ansichten betrachtete er immer wieder in verschiedener Weise und assoziiert unvereinbare Aspekte. Er mache somit das, was kreative und erfolgreiche Wissenschaftler kennzeichne, sagen seine Schüler. Viele seiner Thesen wurden in der Fachwelt angezweifelt. Er nahm eine kritische Haltung zum Peer-Review-System ein, eine Art Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeiten. Er sah darin einen Herdeninstinkt, der unkonventionelle Ansichten von vornherein ausschliesse. Kinder haben grosse Phantasie – bis sie in der Schule waren. Dann sind Schmetterlinge nicht mehr violett und Gesichter haben nur zwei Augen – sie müssen die Dinge dann so sehen wie es die Lehr[er]meinung vorschreibt.

Er brachte folgende Theorie ein: er vermutet das Entstehen von Erdöl und Erdgas nicht durch Zersetzung anorganischen Materials unter anaeroben Bedingungen, sondern dass grosse Mengen an Kohlenwasserstoffen in grossen Tiefen unserer Erde vorhanden waren, die beim Entweichen in die Erdkruste unerschöpfliche Lagerstätten von Erdgas und Erdöl bilden. Für diese Theorie konnte er keine Beweise liefern [eine Probebohrung an einem Kratersee in Schweden schlug fehl], hingegen konnte die Existenz von Mikroorganismen in grossen Tiefen und der Abbau von Kohlenwasserstoffen durch anaerobe Mikroorganismen nachgewiesen werden.

Benötigen wir solche Ideenmaschinen nicht überall? Heute haben wir rasant schnelle Computer, um Berechnungen aller Art anzustellen, um Visionen zu simulieren – und dennoch schaffen wir es öfters nicht mit all dem technischen Schnickschnack das Wetter für morgen richtig vorauszusagen,

meint „Der Brandstetter“ 

 

                           

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