Ferialpraktikanten…

Wir alle wissen, dass mit der Wahrheit in den Medien nicht so genau umgegangen wird. Wer einmal einen Verkehrsunfall beobachtet hat und liest darüber in der Presse, der kann meinen, das sei ein anderer Unfall gewesen. Typisches Beispiel für das Auf und Ab in der Berichterstattung durch die Presse über unsere allbekannte Schulschwänzerin Greta aus dem Hohen Norden: seit sie die Journalisten in Lausanne des Saales verwiesen hat, werden ihre Aussagen zerpflückt und misstrauisch hinterfragt. Es macht Freude, zu sehen, dass man wieder einmal bestätigt ist: das Glas ist nicht halb voll, sondern war halb leer.

Sei's drum: etwas Lustiges kann aus der Welt des Journalismus berichtet werden: Asiana Flug 214 aus dem Jahr 213 – einer von tausenden Flugbewegungen an diesem Tag von Korea nach San Francisco. Die Boing 777 fliegt den Airport in den USA an, der Landeanflug wird aber zu steil angegangen, das Flugzeug verliert beim Aufprall einen Teil der ausgefahrenen Räder und setzt zu einer Bruchlandung an. Kann passieren – soll es aber nicht! Es gibt mehrere Tote – die Tragik nimmt bei einem der Passagiere den unglücklichsten Verlauf, den man sich vorstellen kann: Er rettet sich nach draussen (der Fahrgastraum brennt schon), fällt in den Löschschaum und wird von einem Einsatzfahrzeug überfahren und dabei getötet. All das kann uns passieren; wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert sterben; will heissen, wer fliegt, kann abstürzen, und kann dann noch Unglück im Glück haben. Shit happens, wie der Amerikaner sagt.

Szenenwechsel: irgendwann nach 2013 bringt der US-Sender KTVU (Fox News) als Ergänzung die Namen der an Bord befindlichen Piloten. Die Namen hatte ein Ferialpraktikant der sprechenden Dame aufbereitet – zum Mitschreiben: Ferialpraktikanten schreiben die Nachrichten in den USA – wahrscheinlich aber nicht nur dort. Preisgünstige Arbeitskräfte sind gefragt: zwanzigjährige mit 40 Jahren Erfahrung, natürlich zum Ferialpraktikanten-Lohn. Egal – darum sollen sich die Arbeitsrechtler kümmern. Jedenfalls eben dieser wahrscheinlich unterbezahlte Ferialpraktikant mit langer Erfahrung auf dem Gebiete der Zusammenstellung von Nachrichten, eben dieser, stellte den Text der Nachrichtensprecherin zusammen. Und diese Dame las dann die Namen von eben dieser ominösen Liste – und hier kann man sich das im Originalton anhören. Lachen Sie nicht! – Der Scherzvogel wurde gefeuert, obwohl: Sklaven kann man nicht entlassen, man kann sie nur verkaufen. 

Und die Moral aus der Geschicht? Man glaube alles nicht! Ich weiss, wir können die Temperatur auf der Sonne nicht nachprüfen, wir müssen die Temperaturangaben glauben, die uns präsentiert werden. Aber nachdenken, nachprüfen und eigene Schlüsse ziehen, das sollte nicht nur gestattet, sondern dazu sollten wir verpflichtet sein. Ein gesundes Mass an Misstrauen kann uns niemand verwehren, dieses ungläubige "das glaub ich nicht" darf Eingang haben in unserem Denken, in unseren Gedanken. Wir sind doch nur am ersten Tag im April misstrauisch, weil uns da ein Ferialpraktikant auflaufen lassen könnte, an allen anderen 364 Tagen (im Schaltjahr 365) glauben wir doch alles, was uns die Medien präsentieren.

Somit mein Rat für den Leser dieser Zeilen: glauben Sie nichts, was ich geschrieben habe – Fake-News…

… meint "der Brandstetter"

 

   

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