Kultur & Klima

In den letzten Beiträgen ging es immer ums Klima, dessen Erwärmung, die Gründe dafür und um die Politiker, die sich nun um CO2-Steuern kümmern. Die meinen wirklich, mit einer neuen Steuer liessen sich die Temperaturen auf unserer Erde reduzieren. Wie falsch gedacht – aber egal – die Politiker waren doch immer schon nicht die hellsten unter der Sonne.

An einem kleinen Beispiel soll ein Vorfall aus der Geschichte und aus dem Auf- und Ab der klimatischen Veränderungen auf unserer schönen Erde hervorgeholt werden – alle kennen sie: die Französische Revolution. Wir wollen einmal sehen, was uns die Geschichtsschreibung so präsentiert: Wir wollen dazu Wiki bemühen, jenes Nachschlagewerk, das heute von Vielen gestaltet und auch gelesen wird. Man darf dieses Allgemeinwissen im ersten Teil dieses "folgenreichsten Ereignisses" der Neuzeit überlesen und man möge bei der Überschrift "Teuerung als sozialer Treibsatz" anhalten. Wir lesen von Kleiner Eiszeit, von Missernten, von Preissteigerungen bei Getreide und vor allem Brot, die 1789 – just am Tage des Sturms auf die Bastille – eine ungeheure Hausse erreicht hatten. "Handwerker mussten etwa die Hälfte ihres Einkommens für die Brotversorgung aufwenden" lesen wir da. "Teuerung und Unterproduktion" brachten die Massen auf die politische Bühne. Hätten die Leute aber der Natur überhaupt mehr abtrotzen können? Kleine Eiszeit – liebe Leser, das bedeutet lange Winter, kurze kalte Sommer, Regen und Schnee zu Zeiten in denen wir heute jammern, es sei zu heiss und zu trocken. Man mag nun behaupten, die Franzosen seien nicht die produktivsten – sprich fleissigsten – im eigenen Lande, sie hätten früher auf Kosten ihrer Kolonien gelebt – mag sein, aber wenn das Klima eine bessere Nutzung nicht zulässt, was soll man dann tun? Beten wäre eine Variante, meint der Bigotte, sich irgendwie helfen, raunt der Techniker, Kriege führen, befiehlt der Militarist, jammern – bis sich Steine erweichen lassen, meinen die Bauern. Es hat sich grundsätzlich nichts geändert; die Bauern jammern jedes Jahr, es sei entweder zu heiss, zu trocken, zu nass, zu kalt, zu… – irgendwas – damit deren Gejammere die Politiker anspricht, und letztlich die Ernte jeglichen Wetters und Klimas subventioniert wird. Derweil – und das ist das schlimme, ruinieren die Landwirte mit Gülle und Giften ihre Böden, das Grundwasser, ihr ureigenes Kapital, in Folge und letztlich sich selbst und als Kollateralschaden auch uns.

Derweil lässt uns der Wohlstand, die Freizeit und die Musse so viel Freiraum, dass wir es uns leisten können, am Wochenende in jene Stadt zu fliegen, wo der Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zuerst zu hören war, um uns dort ein Paar Schuhe zu kaufen, um die Anzahl der dann vorrätigen Paare von 28 auf 29 zu erhöhen, obwohl – und das ist zu hinterfragen, ob wir wirklich schon so degeneriert sind, dass wir dreissig Paar Schuhe benötigen, um unseren Hintern in unserer ach so zivilisierten Gesellschaft bewegen zu können – und wir nicht oder besonders auffallen wollen, weil eben das blaue Paar Schuhe aus Paris ganz wundervoll zur blauen Unterwäsche aus Mailand und der modischen Hose aus Stockholm passt. Leck mich doch am Arsch denkt oder sagt sich da der Biergartenbesucher mit dem kleinen biologischen Fussabdruck (bayrisch Futprint) und lacht im Münchner Biergarten ob seiner derben Witze beim heimischen Bier vor sich hin, derweil eben andere sich auf der Jagd nach dem dreissigsten Paar Schuhe befinden – vielleicht ein rotes Grösse Neununddreissig gefällig?

Wie meinte unlängst ein Grünpolitiker: man könne die Produktion von CO2 einfrieren, wenn man denn keine neuen Strassen mehr baue und den Flugplätzen keine neuen Landebahnen mehr zugestehen würde. Derweil wollen andere aber 3% Wachstum, das heisst eine Verdopplung der Infrastruktur in ein paar Jahren – in Worten: doppelt so viele Flugzeuge, doppelt so viele Strassen, doppelt so viele Häuser… Wer wählt dann noch Grün, wenn das eben nicht mehr geschieht, wenn letztlich das dreissigste Paar Schuhe in den Regalen stehen bleiben muss, weil es die Grünen so wollen? Welche Farbe soll man dann wählen, wenn der Arbeitsplatz in Gefahr ist? Rezession fürchten Politiker mehr als der Teufel das Weihwasser!

Deshalb werden sie uns weiter anlügen, die Politiker*innen und wenn sie eine Wahl verloren haben, werden sie jammern, dass sie zu schlecht gelogen hätten. Deshalb müssen wir uns selbst entscheiden – nach bestem Wissen und Gewissen, was für unsere Umwelt besser ist, der heimische Biergarten oder der Flug nach Irgendwo, meint…

…der Brandstetter

PB: haben Sie den Meinungsumschwung bemerkt? Seit Greta die Jounalisten in Lausanne des Saales verwiesen hat, sind die nicht mehr so gut auf Greta zu sprechen. Sie würde weniger CO2 produzieren, wenn sie fliegen statt katamaranen würde zu ihrer nächsten Konferenz in New York. Auf dem Katamaran ist nicht viel Platz, sonst könnten die anderen ja mitsegeln. Aber die werden fliegen, die jungen Leute, mit Papis Geld und die anderen bleiben im Biergarten. Jedenfalls die Meinung hat sich gedreht, also doch Jounaille, also doch Lügenpresse – gibt es bald keinen menschengemachten Klimawandel mehr? 

Schneemangel in Arosa um Weihnacht 1929 – schon damals reisten die Gäste ab!

Written by

No Comments Yet.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.

Zurück nach Oben!